Einleitungen sind für Kniefießler und Korinthenkacker: Hier eine Liste mit genialen musikalischen Fernsehmomenten, die die Stimmung und die Szene auf großartige Art und Weise verkörpern oder verbessern. („Großartig“ schließt das Finale von Chuck aus, das ist schon klar, oder?)

Keine Musicaleinlagen, keine Musikfilme.
Keine schlechte Musik, keine langweiligen Werke.
Nur diegetischer Gesang.

Der Herr der Ringe
Die Rückkehr des Königs –
Edge of the Night: Ähnlich ist Pippins Lied in den Hallen von Minas Tirith. Meisterlich webt es Pippins Heimweh, Faramirs Miserie, Denethors Leid und die Hoffnungslosigkeit des dritten Zeitalters ineinander. Die Bücher sehen eine ganze handvoll von Liedern und Gedichten vor. Das hier ist eines der wenigen, dass es in die Filme geschafft hat – wenn auch in einem völlig anderen Kontext. Ganz wars das natürlich auch nicht. Aragorn darf ein bisschen singen, und auch Merry und Pippin bekommen in der extenden Version ihren Auftritt.

Der Hobbit
Eine unerwartete Reise –
Misty Mountains: Technisch gesehen ist der erste der drei Hobbitteile noch nicht draußen, aber trotzdem kennen wir alle den coolen düsteren Zwergengesang aus dem ersten Trailer. Schade ist nur, dass die Trailerkultur, und spätestens jetzt dieser Artikel, uns diesen Moment vorweggenommen haben.

Game of Thrones
Blackwater –
The rains of Castamere: Sehr tolkienesk sind auch George R.R. Martins Bücher Lieder. Eines davon hat sich durchgesetzt und ist durch seine Interpretation von The National  auch noch richtig cool geworden. Bis es einmal im Abspann gespielt wird, wird es mehrfach angepfiffen und sorgt für gewaltig Stimmung unter den Anwesende drunken Lannisters.

Twin Peaks
Intro –
Falling: Strangely disturbing and heavenly delightful: Julee Cruise, die lange mit David Lynch zusammen gearbeitet hat, hat mehrere Auftritte in Twin Peaks. Besonders herausragend ist dabei ihre Interpretation der Titelmelodie, die es auch ohne sie schon schafft innerhalb einer göttlichen Ewigkeit den Zuschauer vor jeder Episode in die Stimmung zu bringen und Resonanz und Hirnwellen zu synchronisieren.

Arbitrary Law –
The world spins: Aber das wars noch nicht. Ihre Performance von The world spins in der Mitte der zweiten Staffel schließt die Enthüllung des Mörders von Laura Palmer ab – eine der brutalsten Szenen der Fernsehgeschichte, die jeden einzelnen Fingernagel in die Kniee treibt. Wirklich. Ich zeig euch die Narben.

Fire walk with me –
Questions in a world of blue: Im Prequelkinofilm tritt sie nochmal auf und untermalt ein sehr schönes Portrait von Laura Palmer selbst.

Coma –
Just you and I: Ein ganz anderes Lied bringt mit einer herrlich offensichtlichen Subtilität alle Spannungen in einer dieser gesunden Dreiecksbeziehung zum Vorschein. Ein bisschen albern, witzig und ein irgendwie sexy.

Battlestar Galactica
Guess whats coming to dinner –
Gaeta’s Lament: Ein hohe Männerstimme, nur langsam und seicht untermalt von sanften Tönen, begleitet von der emotional aufgeladenen Episode über einen kleinen inhaltlichen WTF?-Moment hin zum Abspann. BSG ist für die gute Musik von Bear McCreary, der eines Tages noch einen eigenen Artikel bekommen wird, berühmt. Gaeta’s Lament ist ein Lied, das am Ende einer Folge nicht nur alles semantisch zusammen führt, sondern auch einfach cool ist. Die noch mal coolere Reinform gibt’s hier.
Wer es übrigens schafft den Text zu entschlüsseln und ihn vollständig auf die Episode zu übertragen bekommt einen Artikel seinem Leben und Sterben gewidmet.

Mad Men
Babylon
By the waters of Babylon: In Mad Men geht viel zu viel ab, um auch nur zu versuchen in wenigen Zeilen das zu fassen, was hier alles geschildert wird. Wer’s gesehen hat, darf gerne weinen. Große männliche Tränen der Sehnsucht. Mad Men hat übrigens auch ansonsten einen großartigen Soundtrack. Aber wenn ich euch immer noch nicht von der Serie überzeugt habe, werde ichs jetzt auch nicht schaffen. Frakking philistines.

Scrubs
My Overkill –
Overkill: Wo wir von Banausen reden: Damit ich mir in der nächsten Redaktionssitzung nicht anhören muss, wie niemand irgendwas hier kennt (Wieso wird das immer so gesagt, als sei das meine Schuld?), bau ich nochmal Scrubs ein. Die können das nämlich auch. Nicht so unterschwellig wie Gaeta, führt die Szene die Cliffhanger der ersten Staffel zusammen. Außerdem ist das Cover von Colin Hay einfach cool. (Genauso übrigens die Interpretation von Bostons More than a feeling einige Zeit später.)

My Soul on Fire
Heya: Das wars noch nicht. Ted hat mehrere Auftritte im Laufe der Serie. Gegen Ende gibt es eine schöne Stelle, in der mal wieder, wie schon in Overkill alle Plots zusammengefasst und gelöst werden. Schön, wa?

Modern Family
Viva la Gloria! –
In the Moonlight:  Eine der coolsten Comedy-Serien ist Modern Family. In einer Folge trägt der neue Freund von Haley der gesammelten Familie seine romantische Komposition vor. Für alle zum Mitsingen. Später haben sie dazu sogar ein Musikvideo mit Interview gedreht.

Gilmore Girls
Lorelai? Lorelai?
I will always love you: In einer Zeit in der Gilmore Girls seinen Charme schon verloren hatte, gabs trotzdem noch die ein oder andere gute Szene. Ein spaßiges Lied, das schnell ernst wird und emotionale Selbstfindung mit diesem ganzen Kram treibt, wenn Lorelai Karaoke singt.

Buffy (Ihr wusstet, es musste noch kommen.)
Restless –
Gile’s Exposition Song: Am Ende der vierten Staffel, lange vor der bahnbrechendsten Musicalepisode aller Zeiten, besteht eine Folge fast nur aus Traumsequenzen. Giles macht plötzlich auf Singing Detective und löst den Fall. Leider zu spät und nur im Traum. Der Schauspieler Anthony Stewart Head ist übrigens durch seine Performance von Frank’N Furter berühmt geworden.

Ten things i hate about you
Can’t Take my eyes off you:
Alle paar Jahre passiert es, dass das Genre Romantic Comedy etwas brauchbares auswirft. Die Shakespeareadaption Ten Things I Hate about You gehört sicherlich dazu. Der Fiml der Heath Ledger groß gemacht hat, hat mit dieser Szene bei einigen sicherlich ganz schön gepunktet. Hell, Der Tanz auf den Stufen? Ich habs gefeiert!

A Knight’s Tale
We will rock you: Weil wir bei Mr. Ledger sind: Das Intro von Ritter aus Leidenschaft ist cool. Ein schönes Set-Up, dass uns sofort die Welt nahe bringt. Es spielt irgenwdie in diesem herrlich undefinierten Raum Mittelalter mit Rittern und Bauern, ist aber irgendwo auch ein Sportlerfilm mit Trompeten, die sich anhören wie E-Gitarren. Super!

Monthy Phyton
Die Ritter der Kokosnuss – The Tale of Sir robin: Sind wir bei albernen Rittern? Monthy Phyton hat eine Geschichte mit schälckischen Liedern. Brave Sir Robin ist sicherlich einer der großartigen Momente dieses großartigen Filmes.

Die Ritter der Kokosnuss –
Knights of the Round Table: On second thought: It’s a silly film. Die Musik scheint übrigens so gut angekommen zu sein, dass 2005 ein sehr sehenswertes Musical draus geworden ist (im Original mit Frasiers David Hyde Pierce).

Das Leben des Brian –
Always look on the bright side of Life: Das ist nun wirklich ein Klassiker. Ein absurder Film, der am Ende durch spontanen Gesang am Kreuz nur noch m merkwürdiger wird. Das Lied kennt man meistens vor den Film.

Star Trek
Eine Franchise wie Star Trek mit insgesamt 30 Staffeln, hat einige musikalische Einlagen. Einige darunter vom holografischen Doktor. Unter den coolsten sind (Hardcore Trekkies mögen mich bitte steinigen):
DS9: Badda Bing Badda Bang –
The best is yet to come: Ebenfalls kein Meisterwerk der Subtilität und eigentlich nur ein witziger Ausgang für eine witzige Episode (Alle Holodeckepisoden sind witzig), aber wie cool ist Avery Brooks Stimme?

DS9: The Ascent
Klingon War Song: Nur feige PetaQ hassen klingonische Musik. Sei es ein Kampflied, oder ein Trinklied, tiefer Männergesang und raue Frauenstimmen haben eine Eigenart an den Bauchnabel zu gehen.

Der Aufstand
A British Tar: Fast zu gut um wahr zu sein, ist Gilbert & Sullivans British Tar im sonst gar nicht mal so gelungenen Kinofilm Der Aufstand. Durchbrecht Fehler in den Programmierungen eurer Androidenfreunde bitte nur durch spontanen Gesang. Das Lied tut sich auch gut auf den Geburtstagen eurer Väter.

Walking Dead
Seed – The parting Glass: Weil das Leben nicht immer witzig ist, wieder was ernstes. In der brandneuen ersten Folge der dritten Staffel von The Walking Dead wird eine angespannte Ewigkeit nichts gesprochen. Am Lagerfeuer beginnen die Greenetöchter zu singen. Sehr merkwürdige Szene, die ein komisches Gefühl im Bauch hinterlässt. Eine coolere Reinform gibt’s auch. Leider ohne Bauchgefühlkontext, was auch die düstere Hintergrundmusik nicht auffangen kann.


Pirates of the Caribbean

At world’s end –
Hoist the colours: Wir sind gerade bei doomy-gloomy Gänsehaut also machen wir da weiter. Fluch dar Karibik war mal Künstler darin zwischen toternsten unheimlichen Horrorszene und raffiniertem Klamauk hin und her zu schalten. Ratet wozu das Lied gehört. Die Reinform ist auch nicht schlecht.

Von all den musikalischen Einlagen in how i met your mother, Simpsons und den vielen anderen Serien von ihrem Schlag, will ich besser nicht anfangen, weil ich leider gar nicht weiß wo und schon auf Seite 4 bin. So, there you go. Großartige Momente, die durch Musik hervorragen. Und weils im Fernsehen funktioniert sind spontane Gesangseinlagen definitiv etwas, das nach Möglichkeit auch in unseren Alltag übertragen werden sollte. Liebe Mitmenschen, bitte singt.