(An alle Leser: Leider ist bei dem ursprünglichen Artikel irgendetwas beim Veröffentlichen fürchterlich schief gegangen und bestimmte Abschnitte waren in der endgültigen Fassung einfach verschwunden. Natürlich haben wir schnell Maßnahmen ergriffen und schicken die leichtgläubige, fehlerhafte Version nun in eine dunkle Ecke ohne Wiederkehr. Und präsentieren euch hiermit den eigentlichen Artikel. Großes Sorry [Anmerkung des Chefredakteurs])
oṃ bhūr bhuvaḥ svaḥ
tát savitúr várenyaṃ
bhárgo devásya dhīma
hidhíyo yó naḥ pracodáyāt
Es ist kaum zu glauben, dass SciFi immer noch ein Randgenre bleibt und billige Actionstreifen und schlecht gewordene Comedys immer noch erfolgreicher sind. Von Star Trek kann der weiseste Christ und der klügste Kantianer noch etwas über Moral lernen. Wenige Serien ziehen so viel Kult an wie SciFi-Serien. Und das war sogar noch bevor Battlestar Galactica das ganze Genre revolutioniert hat. Wie gewisse andere Genres wird ja auch SciFi oft in die Kinderecke abgeschoben. Jetzt zu beweisen, dass das ein verallgemeinernder Bullshit („Bullshit“ wurde gerne in Matrix verwendet. Und was war Matrix? SciFi!) ist und man genauso gut Polen als Diebe bezeichnen kann, ist mir zu anstrengend, also glaubts einfach so. Glaubt mir aber vor allem, wenn ich euch sage, dass Battlestar Galactica so weit von den SciFi Stereotypen entfernt ist, wie es nur sein kann. Vielleicht das beste, was dem Genre passiert ist.
Jetzt ist das Wort von jemanden, der seine Kindheit mit Captain Sisko und den fantastischen Abenteuern des Raumschiffs Orion verbracht hat, vielleicht nicht viel wert, also zeig ich euch besser, dass Battlestar eine großartige Serie ist, auch wenn man nichts mit „Weltraumfilmen“ anfangen kann.
BSG hat keinen Laser. Für viele ist das vielleicht enttäuschend, aber Laser passen einfach nicht in eine Umgebung die so düster und gritty ist wie die große, postapokalyptische Leere zwischen den Sternen. Die Serie ist vielleicht ein paar Jahre vor dem Postapokalypsehype gekommen, den wir jetzt so haben, macht es aber in jedem Fall besser als die meisten. Keine 50.000 Menschen überleben den nuklearen Holocaust auf die zwölf Kolonien. Alles was ihnen bleibt ist ein Kriegsschiff (die Galactica) und ein bunt zusammen gewürfelter Haufen an zivilen Schiffen. Im Nacken sitzen ihnen konstant ihre eigenen Kreationen: Die Zylonen. Roboter die menschlicher sind als jemals zuvor. Nur Walking Dead hat mehr Endzeitstimmung. Falling Skies und Revolution verlieren dagegen einfach. Außerdem hat es BSG geschafft überzeugende Raumschlachten zu basteln. Es gibt zwar wieder Feuer und Geräusche im Vakuum, aber die Rule of Cool ist einfach Trumpf. Im BSG-Universum, „where cameras have a hard time keeping up,“ ist nichts so herrlich chaotisch-cool, wie eine ordentliche Raumschlacht. (Okay, ich sehe ein, wie das für Nicht-SciFi-Nerds kein Argument ist.)
Kameras wurden erwähnt. Es gibt vermutlich nicht ein Standbild in der ganzen Serie. Ständig ist alles am wackeln. Meistens über irgendwelchen intimen Gesichtseinstellungen. Tatsächlich wurden die Bilder mehrmals für einen Emmy nominiert. (Outstanding Single-Camera Picture Editing For A Drama Series) Gewonnen hatte jedes mal übrigens Breaking Bad, was sehr verkraftbar ist.
Dann ist da noch die Musik. Ah, die Musik! Irgendwo zwischen sanften bis harten Klaviertönen, bis hin zu wildem Getrommel. Bear McCreary, der auch Walking Dead, Eureka, SCC und viele mehr, mit Musik versehen hat, verdient an anderer Stelle einen eigenen Artikel. Bis dahin, sei gesagt, dass sein herausragendstes Werk sicherlich Battlestar Galactica war. Die Musik ist Rockstar.
Weil das noch nicht genug ist, sie noch gesagt, wieso BSG tatsächlich ein Klasse Reboot ist. Es ist dem Original tatsächlich überlegen. Und wieso? Weil sie länger als fünf Jahre gewartet haben (im Gegensatz zu anderen modernen Reboots wie The amazing Spiderman), weil es tatsächlich Qualität hat (im Gegensatz zu anderen modernen Reboots wie The amazing Spiderman) und eine exzellente Besetzung hat (im Gegensatz zu anderen modernen Reboots wie The amazing Spiderman).
Was auch erwähnt sein muss, sind die beiden Schöpfer. Ronald D. Moore und David Eick. Einer verbrachte seine Lehrjahre bei Star Trek und der andere in der Horrorserie American Gothic. Zusammen machen sie sicherlich den einzigartigen Ton der Serie aus. In jedem Fall können sie mit Dramatik umgehen und wissen genau wen sie wann umbringen müssen und wie sich menschliche Abgründe auftun. (Konkurrenz auf dem Gebiet machen nicht mal J.J. Abrams und Joss Whedon, der übrigens großer Fan der Serie war, und Dollhouse sogar mit BSG-Cast besetzt hat.) Von den zwanzig prominentesten Rollen (Wir haben es mit einer Ensembleserie zu tun) leben am Ende noch zwölf. Und sieben davon sind quasi Unsterbliche Zylonen. Der Rest stirbt. Die meisten davon haben sich gegenseitig umgebracht. Mit viel Blut. Und grausam. Denn wir in jedem guten Postapokalypseszenario, ist der größte Feind des Menschen immer der Mensch selber.
Zuletzt hat BSG einen Kult gebildet, der nicht aufzuhalten ist. Schon aus der originalen Serie von 1978 ging das Kunstwort „frak“ hervor, was es den Autoren ermöglichte „fuck“ frei zu verwenden, ohne es zu verwenden. In Big Bang Theory, den Buffycomics und anderen Nerdeinrichtungen findet das regelmäßige Verwendung. (Übrigens auch in diesem Blog.) Das ist aber noch nicht alles. Weil man die Serie auch sehr spirituell lesen kann, gibt es einen guten Anteil an Gebeten (vgl. Intro) und an religiösem Zauber. Dafür wurde das Wort „Amen“ durch den herrlichen Satz „So say we all“ ersetzt, was auch ein hervorragender Catchphrase gibt.
Kultstatus im Internet ist meistens daran zu erkennen, dass sich Hitler darüber aufregt. Obacht Spoiler.
Ein Muss für Science Fiction-Fans, mit der richtigen Portion Drama dazu gemixt. Ok, ich fand, dass die Serie sich an ein paar Stellen im Laufe der vier Staffeln etwas gezogen hat, und auch die letzten Episoden fand ich storytechnisch schon irgendwie fragwürdig. Trotzdem: von Anfang bis Ende äußerst unterhaltsame Serie.