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Mein Lieblingsbuch – Leo mit „Ä“ von Max Goldt

Seit Jahren schon ereilt mich immer wieder mal ein Gedanke, mit dem ich nicht den Tag, geschweige denn die Nacht verbringen möchte. Es ist ein grässlicher, ganz und gar unkooperativer Gedanke der Kategorie: „Was wäre wenn…“ Der Gedanke lautet: Was wäre, wenn die großen Katastrophen der Menschheit nie stattgefunden hätten, wenn Seuchen, Kriege, Hungersnöte, Vertreibungen und Genozide quasi ausgefallen wären?

Das letzte Universalgenie

Wir befinden uns in der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende. Die Eisenbahn ist fester Bestandteil des modernen Lebens, das Automobil wurde gerade erst erfunden, man kann über neumodische Telefone jederzeit Jeden kontaktieren. Die Welt sprudelt über vor neuen Erfindungen, alles befindet sich im Umbruch. Politische Spannungen und eine vom Kapitalismus verwöhnte westliche Gesellschaft sind die […]

Schlecht bezahlte Schauspieler?

Die Zuschauer erwartet ein düsteres Szenario, als sie den Theaterraum betreten: minimalistische Beleuchtung, ein Schimmer des aufkeimenden Mondes, in den Raum geworfen durch eine Lücke in der ansonsten gänzlich geschwärzten Fensterfront. Auf der Bühne die gesamte Besetzung des Theaterstücks, außer den zwei „Wissenden“ (Eva Hofem und Daniela Mengdehl), die im Original von Oscar Wilde nicht vorkommen. Sie postieren sich wenig später am Rand der Bühne verharren dort. Die übrigen Personen sitzen auf Stühlen im Halbkreis aneinandergereiht und schweigen. Alle tragen weiße Halbmasken, wie man sie aus venezianischen Karnevals kennt. In der Mitte des Halbkreises: Salome (Helena Michel), ganz in weiß.
So wie es los geht, geht es auch weiter und so endet es auch: Pathetisch. Verglichen mit der Bedeutung und der Wichtigkeit die es im Stück einnimmt, ein viel zu kleines Wort.