Ein Kochbuch von Danny fucking Trejo. Er hat nicht nur in über 300 Filmen mitgespielt, er ist auch noch Eigentümer von 7 Restaurants in seiner Heimatstadt Los Angeles: Trejo´s Tacos, Trejo´s Cantina und Trejo´s Coffee and Donuts. In diesem Buch präsentiert er uns die Rezepte zu einigen Gerichten, die er in seinen Restaurants anbietet. Irgendwo zwischen authentisch mexikanisch und verrücktem Tex-Mex-Mashup. Nebenbei erzählt Danny Trejo etwas aus seinem Leben, ob vom Schauspielerdasein, von der Arbeit hinter dem Herd, von seiner Familie oder seinen Lebensphilosophien. Folgende Geschichte finde ich am amüsantesten: Er war zeitweise alleinerziehender Vater, konnte aber noch nicht wirklich kochen. Wenn er für seine Kinder Pancakes machte, benutzte er eine Fertigmischung und niemand durfte die Küche betreten. Er wollte nämlich seinen Kindern weismachen, dass er sie selbst gemacht hätte. Irgendwann haben sie ihn natürlich erwischt. Macht ihn für mich nur noch sympathischer und authentischer!
Der Name ist jedoch nicht ganz Programm, Trejo´s Tacos hat auch mehr zu bieten als nur Tacos. Jede Menge Salsas, die sich auch für das Silvester-Raclette bewährt haben, diverse weitere Hauptspeisen und Beilagen, Desserts wie Churros und perverse Donuts, und Getränke wie Limonaden und Margaritas in allerlei Variationen. Ich würde fast schon behaupten, für jeden Anlass lässt sich hier etwas finden.
Für die meisten seiner Hauptspeisen gibt es eine Art modulares Grundrezept und je nachdem, ob man das Gericht als Taco, Burrito, Quesadilla oder Bowl genießen möchte, kommen weitere Zutaten und Vorbereitungen ins Spiel. Auf den ersten Blick vielleicht etwas verwirrend, funktioniert aber gut und bietet Spielraum!
Ich habe zwar hauptsächlich carnivore Gerichte gekocht, aber lasst euch davon nicht täuschen. Es gibt viele vegetarische und vegane Gerichte und ganz nach der Philosophie Danny Trejo´s besteht immer die Möglichkeit, die Gerichte für einen selbst anzupassen, in diesem Fall zu Vegetarisieren oder zu Veganisieren. Laut ihm sind Jackfruit und Kale-Salat auch etwas für richtig harte Kerle, wie er schließlich selbst einer ist. Je nach Motivation und vorhandenen Zutaten soll man die Rezepte mehr oder weniger streng befolgen, diese Einstellung kommt jedem Studenten entgegen.
Mein einzig wirklicher Kritikpunkt an diesem Kochbuch: Es gibt kein Rezept für Tortillas?! Wäre für mich eine Selbstverständlichkeit, jedoch kann ich auch nachvollziehen, dass sie hier fehlen. In größeren Restaurantketten vor Ort Tortillas zu machen, wäre gewiss ein immenser Zeitaufwand, der sich vielleicht auch nicht richtig lohnen würde. Ob selbstgemachte Tortillas so viel besser schmecken, als „gekaufte“ sei mal in den Raum gestellt. Für den kleinen Koch zuhause kann es aber durchaus etwas Schönes sein, die eigenen Tortillas zu verspeisen.
Als kleines Schmankerl hänge ich das von mir genutzte Rezept für Weizen-Tortillas an. In den Genuss von selbstgemachten Tortillas aus Mais konnte ich bisher nicht kommen, dem werde ich aber in Zukunft nachgehen. ¡Que aproveche!
Weizen-Tortillas:
Für 12 Stück
250g Weizenmehl
1 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Backpulver
1 Teelöffel Butter
1/2 Tasse Wasser
Salz, Mehl und Backpulver in einer Schüssel mischen. Die Butter unterrühren, bis die Mischung krümelig wird. Das Wasser hinzufügen und so lange rühren, bis sich ein Teig bildet. Falls erforderlich, mehr Wasser (1 Teelöffel auf einmal) hinzufügen, bis sich der Teig formt. Mit einem sauberen, feuchten Tuch abdecken und 15 Minuten ruhen lassen. Den Teig in 12 Kugeln teilen und diese mit einem Nudelholz auf einer leicht bemehlten Fläche ausrollen, bis die Tortillas einen Durchmesser von ca. 18 cm haben. In einer ungefetteten Pfanne bei starker Hitze backen, bis einige braune Flecken entstehen.
Übrigens: Ab dem 18. April ist Danny Trejos zweites Kochbuch „Trejo´s Cantina“ erhältlich.
Noch keine Kommentare