9 Staffeln lang wurde darauf hingearbeitet. 9 Staffeln haben wir gewartet. Und gestern war es endlich soweit. Das Serienfinale von How I Met Your Mother flimmerte endlich über unsere TV-Geräte oder, so wie in Matzes Fall, mithilfe eines völlig überlasteten Livestreams über unsere Laptopmonitore. Und es war großartig!

Doch man hört mehr und mehr Stimmen, die mit dem Ende so ganz und gar nicht zufrieden waren. Und lasst es mich von vornherein sagen… IHR HABT ALLE UNRECHT!!!
Und warum, dass werdet ihr gleich von Lisa und mir, Matthias, erfahren. Doch vorher die obligatorische Spoilerwarnung.

Dieser Artikel enthält enorme Spoiler, die euch den Spaß an der kompletten Serie vermiesen könnten. Also erst die 9te Staffel fertig schauen und dann lesen!!!

Aber wer einen Artikel über ein Serienfinale liest, das er selbst noch nicht gesehen hat, hat es eigentlich nicht anders verdient.

Lisa meint:

Wenn man die ersten Folgen sieht, ist einem von vornherein klar: Ted und Robin, das muss es sein! Doch die Autoren der Serie, Craig Thomas und Carter Bays, wollten den Zuschauern das Ende nicht so einfach auf einem Silbertablett servieren. Sie bauten unzählige Plot Twists ein und machten das Liebesleben von Ted zu einer chaotischen und wohl niemals endenden Reise, damit man ja bloß nicht auf den Gedanken kommt, dass 1. Robin die Mutter der Kinder sein könnte oder 2. es jemals ein Happy End für Ted und Robin gibt.
Doch am 31.03.2014 wurde alles über die wohl sympathischste und beliebteste Truppe im Fernsehen mit einem atemberaubenden Finale aufgelöst.

Robin und Ted

Tja, wie heißt es so schön „Wo ein Anfang ist, muss auch ein Ende sein“, nur dass bei HIMYM das richtige Ende bis zu den letzten fünf Minuten auf sich warten lässt. Seit der allerersten Folge handelt es sich um Ted, der sich in Robin verliebt. In den weiteren Staffeln kommt das Thema auch ständig auf: Immer wieder werden vielsagende Blicke ausgetauscht, die Wohnung wird geteilt, eine unzerbrechliche Freundschaft entsteht. Spätestens, wenn Robin Barneys Hochzeitsantrag annimmt, scheint alle Hoffnung verloren. Ein guter Trost ist jedoch „The Mother“(Tracy), weil ihr Charakter eine gewaltige Sympathie ausstrahlt und man so über das scheinbar endgültige Ende von Robin und Ted hinwegsehen kann.

Gut getarnt

Die letzten drei Folgen waren ein Auf und Ab. Man hat gemerkt, dass Ted immer noch etwas für Robin übrig hat und ihn die Hochzeit doch mehr schmerzt als er dachte. Robin steht auch zwischen zwei Stühlen und ist bis zum Ende der vorletzten Folge am Durchdrehen. Doch als die Hochzeit dann doch ohne Probleme von Statten ging, war auch der letzte Funken Optimismus für DAS Paar verloren.
HA! Da haben die Autoren mich persönlich sehr gut erwischt. Ich hatte bis zum Ende keine Ahnung, dass Robin und Ted wirklich noch ein Paar werden. Erst ab dem Moment in der 19ten Folge, in dem Ted nach dem Satz „What kind of mother doesn’t go to its own daughter’s wedding?“ von Tracy beginnt zu weinen, kommen einem Zweifel und viele Fragen auf. Das war eine Art Hinweis der Autoren, wegen dem dann auch in Foren angefangen wurde heftig zu diskutieren, ob die Mutter zu dem Zeitpunkt, als Ted seinen Kindern die Geschichte erzählt, denn schon tot ist.

Legen – wait for it – dary

Das blaue Horn, das Ted damals für Robin aus einem Restaurant gestohlen hat, war schon die ganze Serie hindurch eine Metapher für ihre Liebe.
Die Serie wurde mit diesem Symbol beendet und somit legen – wait for it – dary. Eine super Finalfolge mit ein Paar Tränchen, vielen Lachern und einem Plot Twist, der einen anfangs wegen dem Tod der Mutter traurig, jedoch durch das Zusammenfinden von Robin und Ted durchaus zufrieden und auf eine komische Art und Weise glücklich macht.

Matthias meint:

Das Finale von HIMYM also… puh! Das hat ja lange gedauert! Höhen und Tiefen hatte die Serie ja allemal. Doch ich blieb der Gang treu und verfolgte trotzdem jede Folge sofort nach US-Ausstrahlung. In meinen Hochzeiten bloggte ich sogar fast täglich Updates und Spoiler zur Serie um die fünf New Yorker. Und auch wenn ich zwischen drin dachte, dass HIMYM an seinem eigenen Erfolg zu Grunde gehen wird, muss ich trotzdem sagen, es hat sich gelohnt!

Ein Happy End ohne Happy End

Doch warum war dieses Finale so unglaublich gut? Und warum liegen so viele Menschen mit ihrer Meinung offensichtlich falsch? Nun die meisten Fans, die mit dem Finale unzufrieden sind, wollten vermutlich ein perfektes Ende haben. Ein Ende indem alle glücklich sind. Sie wollten ein Treffen mit der Mutter und einen Ausblick auf die großartigen Dinge, die vor der Gruppe liegen. Sie wollten einen Ted, der mit der Mutter glücklich wird, einen Barney, der durch die Ehe zu Robin endlich zu sich findet und die Kurve zum guten Ehemann packt. Eine Robin die ihre Träume verfolgt, jedoch trotzdem die Gradwanderung zwischen Job und Familie perfekt meistert. Und sie wollten, dass bei Lily und Marshall eigentlich alles so bleibt wie immer. Eben ein Ende wie es uns schon so viele Sitcoms gezeigt haben. Doch genau das hat HIMYM eben nicht geboten…. Oder? Das Ende, das wir bekommen haben, war nicht Friede, Freude, Eierkuchen und alles wird gut. Auch war es nicht nur ein kurzer Ausblick in die Zukunft, wie sie sein könnte. Carter Bays und Craig Thomas haben sich dazu entschlossen, die Geschichte nach dem Happy End zu erzählen. Eine Geschichte von beschissenen Jobs, zerstörten Ehen, Krankheiten und vom Tod. Eine Geschichte, die das Leben selbst hätte schreiben können. Und genau das hätte ich von einer Serie, die in den letzten Jahren immer mehr und mehr zum generischen Einheitsbrei verkommen ist, nicht erwartet. Und ist es nicht das, nach dem wir immer schreien? Überraschende Wendungen und unvorhergesehene Enden?  Haben wir das etwa nicht bekommen? Oder wusstet ihr bis 5 min vor Schluss, dass die Serie so enden würde?

Doch das eigentliche Lob gebührt den beiden Machern hinter der Show. Was Bays und Thomas da geschafft haben ist wirklich unglaublich. Nicht nur haben sie ihr Versprechen, dass sie die Serie von Beginn an bis zum Ende durchdacht haben, gehalten, sie haben es auch geschafft, ein Geheimnis zu bewahren, über das sich Millionen Menschen fast 10 Jahre lang den Kopf zerbrochen haben. Denn die Szenen auf dem Sofa gegen Ende der finalen Folge, die wurden schon vor Jahren gedreht. Was das jetzige Aussehen der beiden Kinder beweist. Und ja hier mag vielleicht der Fanboy aus mir sprechen. Doch auch für mich ist HIMYM nicht unfehlbar. Doch dieses Finale hat die verkorksten Staffeln zuvor wenigstens ein bisschen wettgemacht.

Anders als alles bisher Dagewesene

Alles in allem war das HIMYM-Finale das beste Sitcom-Finale, dass wir bis dato je gesehen haben. Es hat sich etwas getraut und verabschiedete sich eben nicht wie so viele andere mit einem „Wir gehen jetzt zwar alle getrennte Wege, aber eigentlich ist doch alles gut“ von den Zuschauern. Es ließ uns nicht mit einem Ende zurück, dass für die Gesamtheit der Serie einfach ungenügend scheint. Es hat uns einen Abschluss gegeben und gleichzeitig alles offen gelassen. Es war der perfekte Abschluss einer Serie, die trotz ihrer verrückten kleinen Geschichten immer relativ nahe am Leben war. Und demjenigen, der jetzt immer noch nach einem Happy End schreit, indem alle eure Hoffnungen für die fünf Freunde in Erfüllung geht, dem sage ich: WACH AUF! Das Ende mag vielleicht nicht das sein, was du dir erhofft hast, doch schau es noch einmal! Sieh genau hin! Sind nicht alle deine Forderungen irgendwie doch in Erfüllung gegangen?