Mit dem Jahr 2014 ist nicht nur wieder ein neues Jahr gekommen, an dessen Anfang man sich gute Vorsätze machen kann, welche man dann sowieso wieder verwirft. Nein, natürlich ist es auch ein neues Film-, Spiele-, Musik- und vor allem ein neues Dispositiv-Jahr mit vielen neuen Artikel. Was euch erwarten wird und auf was ihr gespannt sein könnt, haben Matthias, Timo, Nadja, Valle und Diana mal für euch recherchiert.
Games – aber bitte nicht so!
Das Medienjahr 2014 aus Sicht der Spiele… was wird kommen und was nicht? Welche Skandale wird es geben? Und vor allem: worauf freuen wir uns am meisten und was sind unsere Hoffnungen und Wünsche?
Nun, die meisten dieser Fragen kann ich nicht beantworten. Vielmehr möchte ich euch meine Hoffnungen, Wünsche und – vor allem – Ängste für 2014 offenlegen. Denn von einer Sache bin ich überzeugt: Wenn Publisher und Entwickler nicht ihre Einstellung zu ihren eigenen Werken ändern, dann wird die sogenannte „Spieleindustrie“ nur noch weiter den Bach runter gehen.
Wovon ich rede? Immerhin gab es doch 2013 jede Menge Spitzenspiele?! Ein neues GTA! Endlich wieder Battlefield! Und auch sonst einige schöne Titel. Sogar etwas Innovation war dabei! Und man vergesse doch die neue Konsolengeneration nicht!
Ja, das ist alles richtig! Betrachtet man es oberflächlich, und das haben die meisten der von mir gelesenen Jahresrückblicke leider getan, war 2013 gar kein so schlechtes Jahr für uns Gamer. Viele tolle Titel bekamen eine verdiente Fortsetzung, doch auch neue IPs konnten sich etablieren und einige fast vergessene Marken sind erfolgreich wieder aus der Versenkung zurückgekehrt. Doch blicken wir da nicht mit einer sehr rosaroten Brille auf das vergangene Jahr zurück? Überlegen wir doch einmal wie unsere ersten Stunden mit den meisten Spielen in diesem Jahr waren… Na? Erinnert ihr euch? An eure ersten Stunden im Battlefield 4 Multiplayer? An Eure erste Stadt im neuen Sim City? Oder daran, wie ihr zum ersten Mal in Rome: Total War 2 eine Horde Barbaren abgeschlachtet habt? Und wie schön war es denn, als wir am Tag des GTA: Online Release endlich mit unseren Freunden durch Los Santos gefahren sind? Erinnert ihr euch an diese wunderbaren Stunden? Ja?! Na dann solltet ihr schnellstmöglich euer Gedächtnis checken lassen! Denn eigentlich solltet ihr euch an so etwas erinnern:
Denn leider wurde 2013 nicht durch den Spielspaß der neuen Titel geprägt, sondern vor allem durch unfertige Releases, Bugs und Serverproblemen, die auf völlig unüberlegte Kopierschutzmechanismen zurückzuführen sind. Hinzu kommt noch das einzelne Verkaufen von eigentlich im Spiel enthaltenen Schwierigkeitsgraden als DLC und völlige Totalenttäuschungen und Lügen wie bei Aliens: Colonial Marines. Nein 2013 war, trotz guter Spiele, kein gutes Jahr für Gamer. Und nun will ich hoffen, dass 2014 besser wird. Bitte bitte, lieber Publisher und Entwickler! Macht eure Spiele fertig, bevor ihr sie auf den Markt bringt. Verabschiedet euch von Onlinezwang und übertriebenen Aktivierungsmodellen, vor allem wenn Ihr wisst, dass es eure Server nicht auf die Reihe bekommen! Und hört auf eure Kunden! Sie sind es, die euer Unternehmen groß gemacht haben, und sie können euch auch schnell wieder dahin zurück befördern, wo kein Gras wächst. Verkauft ihnen keinen unfertigen Mist, den sie nicht nach und nach sogar noch selbst zusammenbasteln müssen! Bestraft sie nicht dafür, dass sie euer Spiel gekauft haben und liefert endlich die Qualität, die man als Kunde erwarten darf. Das ist es, was ich mir für 2014 wünsche. Und leider habe ich Angst, dass ich es nicht bekomme…
Ach ja und ein Wort zu den neuen Konsolen sollte ich vermutlich auch noch verlieren, oder? Na gut! Bringt endlich Spiele raus für die sich die Anschaffung lohnt! Echte Next Gen-Titel und nicht nur überstrahlte Tech Demos mit einem Gameplay, welches schon vor fünf Jahren eintönig und langweilig gewesen wäre!
Games 2014
Das letzte Jahr war in der Gamesbranche so spannend wie schon lange nicht mehr. Die PS4 und Xbox ONE sind draußen, dazu kam noch ein ganzer Schwarm an Android Konsolen im Wohnzimmer an und auch Valve will mit der Steam Machine den Fernseher erobern. Für Sony und Microsoft gilt es jetzt im diesem Jahr erstmal abzuliefern und uns zum Kaufen zu bewegen. Bis jetzt gibt es nämlich keinen wirklichen Grund dafür.
Interessante Dinge spielen sich abseits des von politischen Wahlkampanien geführten, Konsolenkrieges ab. Und weil allgemeine Ausblicke zu langweilig sind präsentiere ich euch eine Handvoll Titel, die super werden und für die man keine neue Konsole braucht!
Den Anfang machen die neuen Episoden-Spiele von Telltale. Nachdem schon The Walking Dead ein moralisch verzwickter Oberhammer war, holte sich das Studio nun auch die Lizenzen von Borderlands und Game of Thrones. Ja, Game of fucking Thrones in den Händen von Telltale! Die Szene ist natürlich skeptisch, ob sie das Wesen von GoT übertragen können. Aber mal ehrlich, die moralischen Entscheidungen von Telltales Spielen passen super in die Welt vom Spiel der Throne.
Auf meiner „ich will es sofort haben“ – Liste steht das nächste Spiel ganz weit oben: Southpark: Stab der Wahrheit. Das Spiel, dessen Präsentation schon auf der letzten E3 alles andere in den Schatten stellte, sieht aus wie eine Southpark Episode und spielt sich wie ein RPG. Nur mit lustigeren Angriffen. Und witziger inszenierter Story. Und es hat die wohl coolste Eigenwerbung aller Zeiten.
Und da sind wir schon bei den Titeln von unabhängigen Entwicklern. Als bekennender Vlambeer-Fan freu ich mich auf Luftrausers und Nuclear Throne, dessen Entwicklung man jeden Dienstag und Donnerstag live verfolgen kann. Richtig gehört. Statt Geheimnistuerei, wie bei den Großen, legt Vlambeer die Produktion von Nuclear Throne komplett offen. Nachdem man in der Woche live zugesehen hat, wie neue Features ins Spiel eingebaut wurden, kann man am Wochenende die neueste Version herunterladen und es selbst ausprobieren. Das Spiel wird ebenfalls später noch auf allen möglichen Konsolen erscheinen.
Es ist also nicht wirklich nötig, einen Haufen Geld für neue schwarze Kästen auszugeben, die eh nur unter dem Fernseher Staub fangen. Es gibt nicht nur genug gute Neuerscheinungen auf den alten Konsolen, sondern auch mehr! (Dark Souls 2 wurde an der Stelle noch gar nicht erwähnt). In diesem Sinne, ein frohes Spielejahr 2014!
Das Kino 2014
Welche Worte soll ich über das Kinojahr 2013 finden? Tzja, vielleicht habe ich das Jahr 2013 verschlafen, Fakt ist, dass ich schändlicher Weiße nur dreimal im Kino war und mir nicht viele Filme des Jahres neben den größeren Blockbustern wie Django Unchained, Tribute von Panem – Catching Fire und der Hobbit 2 (auch wenn ich den gerne wieder vergessen würde) im Gedächtnis geblieben sind. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem wir im September unbedingt ins Kino wollten und nur zwischen Feuchtgebiete und Actionfilmen, deren Bewertungen eine schlechter war als die andere, wählen konnten (Schließlich haben wir lieber Game of Thrones auf dem heimischen Fernseher geschaut). Aussagen im Umfeld bestätigen, dass es 2013 eher mau war mit Filmen – aber wer das anders empfunden hat, ich lasse mich gerne belehren. Dies soll 2014 bitte wieder anders werden!
2014 wird das Jahr der Schauspieler. Das heißt, es wird uns vor allem in Erinnerung bleiben, weil die Gesichter auf der Leinwand meist dieselben altbekannten sind, die sich gegenseitig mit der Anzahl der Filme im Jahr anscheinend überbieten wollen.
Russell Crowe – allerspätestens nach seiner durchbrechenden Rolle in Les Miserable ist wohl aufgefallen, dass er auch wahre Charakterrollen spielen kann, und nicht nur Gladiatoren und ergeizige Commander. So sehen wir ihn im Februar im Fantasy-Drama Winter’s Tale – generell ein Film auf dem man sich freuen kann: Regisseur Akiva J. Goldsman hat einige gute Filme in seiner Filmographie, außerdem im Cast dabei sind Colin Farrell und Will Smith. Meister Hans Zimmer haucht den Film als Musikkomponist Leben ein. Und weil wir nicht genug von Mr. Crowe bekommen, sehen wir ihn in der biblischen Verfilmung Noah an der Seite von Emma Watson wieder – hoffentlich darf er irgendwo singen!
Beim Namen Colin Farell klingelt es auch noch einmal: Saving Mr. Banks erzählt die Geschichte, über die Verhandlungen um die Filmrechte an Mary Poppins. Scheint vielversprechend – mit Emma Thompson, Tom Hanks und Thomas Newman als Komponist.
Jennifer Lawrence‚ Erfolgsträhne scheint auch noch nicht abzureisen, denn auch sie sehen wir mehrmals dieses Jahr. In Serena, einem Drama im Wilden Westen, in X-Men – Zukunft ist Vergangenheit und natürlich im dritten Teil der Tribute von Panem-Reihe. Nachdem sie 2013 ihren ersten Oscar verliehen bekommen hat, hat sie dieses Jahr wieder die Chance auf den Goldjungen für American Hustle.
Johnny Depp kann sich als einer der bestverdienensten Hollywoodschauspieler natürlich keinen faulen Lenz machen: Wir sehen ihn in Transzendence, dann laufen gerade die Dreharbeiten zur Action Komödie Mortdecai, und das Musical Into the Woods soll im Februar 2015 rauskommen. Überarbeiten Sie sich nicht Mr. Depp!
Wussten wir nicht schon lange, dass die Bibel so einige gute Storys hergibt – und das auch noch umsonst? Hollywood scheint es nun endlich entdeckt zu haben. Neben Noah sehen wir 2014 noch Exodus, welcher eine Interpretation der Moses-Geschichte ist, verfilmt von Ridley Scott mit Christian Bale.
Aber auch für Überraschungen ist gesorgt. So sehen wir mal wieder das seltene Gesicht von Viggo Mortensen alias Aragorn auf der Leinwand in dem Thriller The Two Faces of January. Snowpierce verspricht ein spannend Drama in einer postapokalytischen Welt: Die Überlebenden rebellieren in einem Zug gegen ihre Gesellschaftsunterschiede. Und, und, und… man kann ewig so weiter machen. Und das ist gut so, zumindest stehen 2014 viele interessante und vielversprechende Filme auf der Liste und ich werde hoffentlich mehr als dreimal im Kino landen!
Serien 2014
In der Serienwelt wird es wieder spannend(er). Ihr erinnert euch daran, dass vor kurzem The Day of The Doctor war? Im Herbst werden wir das erste Mal den zwölften Doktor, Peter Capaldi, sehen. Nach drei Staffel mit Matt Smith, der unter Steven Moffat die Kultserie total überholt hat, hat der Veteran große Schuhe zu füllen. Die Briten haben auch schon mit der dritten Sherlockstaffel das Jahr ganz hervorragend, wenn auch etwas albern, eingeläutet.
Die Übermacht an postapokalyptischen Serien, die vor ein paar Jahren über uns einbrachen, wird mit The 100 bereichert. Jon Steinberg verbündet sich mit Michael Bay und anderen, um ein Schatzinselprequel namens Black Sails zu produzieren. Was das nur werden wird… Und weil originelle Serien zu langweilig sind, wird jetzt About A Boy zu einer Serie. Genauso muss From Dusk Till Dawn fürs Fernsehen gemacht werden. Alles davon natürlich mit neuer Besetzung, die noch zu unbekannt ist, um Geld zu kosten.
Was alles an Krimiserien neu kommt erspar ich euch (cause: seriously), aber wir bekommen eine Art Anwaltserie mit Better Call Saul, denn Breaking Bad hat ein Loch hinterlassen, dass ausgerechnet der Werdegang von Saul Goodman füllen soll. Ob dazu auch gehört, wie er mit Mike Ermantraut in Kontakt kommt? Dabei versucht der Schauspieler Jonathan Banks Community neues Leben einzuhauchen, was garantiert eine der spannendste Momente in der Serienrealität 2014 sein wird.
Musik 2014
Musikalisch können die Hörer 2014 eine vielversprechende, bunte Mischung sämtlicher Genres und Künstler erwarten. Neben popmusikalischen Größen wie Miley Cyrus, Lady Gaga und Kanye West haben bereits jetzt zahlreiche weitere Künstler ein Album Release angekündigt. So wurde für März 2014 ein weiteres, posthumes Album von Johnny Cash versprochen. Out Among the Stars soll bisher unveröffentlichte Songs aus Studiosessions der 1980er Jahre des Country-Sängers und Gitarristen beinhalten und damit einen weiteren Einblick in das musikalische Schaffen des gerade in den letzten Jahren wiederentdeckten Musikers ermöglichen.
2014 scheint insgesamt ein Jahr der Wiederentdeckungen oder Neu-Erfindungen von bereits länger bekannten Bands oder Künstlern zu werden. So wurden ebenfalls von Limp Bizkit, Linking Park und No Doubt, um die es in den letzten Jahren eher still war, neue Alben angekündigt. Es bleibt abzuwarten, wie die in den 90er Jahren und um die Jahrtausendwende zu den Größen der Musikindustrie gehörenden Künstler sich weiterentwickelt oder gar neu erfunden haben. Und auch Altrocker AC/DC sind nach ca. sechs Jahren ohne Alben ins Studio zurückgekehrt und werden ihre Fans dieses Jahr mit neuen Songs erneut in den Hard Rock-Himmel zu entführen versuchen.
Als ein zusätzlicher Leckerbissen, der bereits im Januar 2014 den Weg in die Plattenläden finden wird, kann das Album Rave Tapes der schottischen Post-Rock Band Mogwai angesehen werden. Diese zeichnen sich seit 1995 durch eine wohl abgestimmte Mischung aus Post- und Art-Rock aus, immer wieder mit Merkmalen aus dem Minimal oder Ambient ergänzt und angereichert. Die bereits im Oktober 2013 veröffentlichte Single Remurdered verspricht bereits, dass Mogwai ihrem Stil auch künftig treu bleiben und trotzdem zu überraschen wissen.
Noch keine Kommentare