Nach der Gamescom ist vor der Gamescom – oder irgendwie so. Wären da nicht noch andere Events, wie die Game Awards von Geoff Keighley im Dezember. Dieser hat sich mittlerweile auch gut bei der Gamescom eingenistet und hat auch dieses Jahr wieder mit der Opening Night Live die Messe am Vorabend eröffnet. Im Stream gab es einige Ankündigungen und neue Trailer zu sehen. Vieles davon gab es auf der Messe auch anzuspielen.
Dieses Jahr war ich wieder vor Ort und habe einige Games anzocken können. Ein paar Spiele des Gamescom Line Ups sind mittlerweile auch schon erschienen. Mit Persona 5 Tactica kam vor einiger Zeit ein weiteres Spin-Off der Persona-Reihe auf den Markt, das sich diesmal am Rundenstrategie-Genre á la Fire Emblem oder auch Mario + Rabbids versucht. Und auch der allerliebste Videospiel-Klempner hat mit Super Mario RPG ein neues Remake auf der Switch spendiert bekommen.
Darüber hinaus gab es aber noch viel mehr auf der Kölner Messe zu sehen.
Atlus so: “Lasst mal wieder blau machen”
Mitsuru Kirijo und ihre Persona Penthesilea © Plaion, Atlus, Sega
Aber bleiben wir erstmal bei Persona – auch hier gab es ein Remake zu spielen. Mit Teil 5 der Teenie-JRPG-Reihe und seinen etlichen Spin-Offs sind die Fans eigentlich bestens versorgt. Aber viele wollen auch die früheren Klassiker zurück. Entwickler Atlus sieht das wohl ähnlich und legt das 16 Jahre alte Persona 3 nun komplett neu auf. Mit Persona 3 Reload wird ein Fanliebling wiederbelebt und ist trotz der vor kurzem erschienenen Remaster-Version auf jeden Fall einen Blick wert.
Überrascht wird man hier zwar nicht, aber mit der sehr erfolgreichen Formel der Persona-Spiele muss Atlus auch nicht brechen. Wunderschön, stylische Menüs und Animationen, fantastische Musik, rundenbasierte Kämpfe mit dämonischen Pokémon und zwischendurch das Leben als Schüler: Das heißt Prüfungen schreiben, nebenbei Geld verdienen und natürlich auch viele Dates.
geheimnistuerisch wie Atlus ist, wurde P3 Reload hinter verhüllten Türen gezeigt
Klar bleibt ein Remake ein Remake, aber bei einem Titel, der lange Zeit nur auf Playstation 2 und Playstation Portable erhältlich war, lohnt sich eine Generalüberholung doch schon sehr. Gerade auch, da die Originale von Persona 3 oft mit 100€ aufwärts gehandelt werden und eher selten sind. Somit kann ein Klassiker in schönem neuen Gewand gut nachgeholt werden.
Persona ist und bleibt einfach super gut und ich freue mich schon ungemein auf den Release am 2. Februar.
GranBLUE Fantasy Relink: Per Luftschiff gen Himmel
Ein weiterer Titel, der auf meiner must-play Liste stand, war Granblue Fantasy Relink. Gestandene neun Jahre seit der Ankündigung ist es nun endlich soweit für das Open-World-Action-RPG. Granblue ist aber trotzdem keine neue Marke, sondern in seiner Ursprungsform als Mobile-Gacha-Game schon sehr erfolgreich gewesen. Nun bekommt die Fantasywelt mit einem Touch japanischen Flair, aber endlich mal ein großes Singleplayer-Spiel spendiert.
Mit Gran und seiner Truppe fliegt man auf Luftschiffen von Insel zu Insel und erkundet, sammelt und kämpft – typischer RPG-Kram eben. Mit verschiedenen Charakterklassen, die sich alle im Kampf unterscheiden, wird für genügend Abwechslung gesorgt. Der tolle Cell-Shading-Look und die schönen Effekte tun ihr Übriges fürs Auge.
Mit der Demo hatte ich wirklich großen Spaß und hätte gern alle verschiedenen Klassen an Kämpfern ausprobiert und die Welt weiter erforscht.
Nachdem das Mobile Game für mich in der Vergangenheit nicht so gezündet hatte, war ich doch immer vom Grafikstil, der Welt und den Charakteren sehr angetan. Mit Relink scheint sich hier eine super Chance zu bieten, die auch Neulinge des Franchises sicher begeistern könnte.
Und wer sich nicht gedulden kann, kann auch zum Fighting Game Ableger greifen. Dieser hat jüngst auch erst eine verbesserte Version erhalten: Granblue Fantasy Versus Rising.
Sonst muss man noch bis zum 1. Februar warten. Also einen Tag vor Persona 3 Reload …
In Tekken 8 wird sich grün und BLAU geschlagen
Zum nächsten Spiel muss ich wahrscheinlich nicht allzu viel erklären. Als größtes 3D-Fighting Game und Party-Hit, bei dem auch wildes Rumgedrücke zu vielen Runden Spaß führen kann, ist die Reihe vielen ein Begriff.
Der Tekken 8 Stand bei Bandai Namco
Und auch seit Tekken 7 ist es eine Weile her – acht Jahre und eine Konsolengeneration sind vergangen und nun erwartet uns der neue Teil des King of Iron Fist Tournaments. Ich für meinen Teil bin in Tekken 8 auch wieder riesig auf die Story gespannt! Die ist bei Kampfspielen zwar nie der Hauptfokus, aber die Geschichten hinter den kuriosen Kämpfern faszinieren mich dann doch schon immer wieder aufs Neue.
Vor allem bei Tekken, dass sogar den Guinness Weltrekord für die längste fortlaufende Storyline eines Videospiels hält, bin ich auf den cineastisch inszenierten Kampagnenmodus sehr gespannt. Aber wie ist eigentlich das Gameplay so?
Ganz einfach: So gut wie nie zuvor! Jedenfalls fühlt es sich unglaublich frisch, simpel, aber doch komplex an. Tekken 8 macht einfach so unfassbar viel Spaß, dass ich es sogar an zwei Messetagen gespielt habe. Mit vielen altbekannten Fightern bietet die Kämpfer-Riege mit über 30 Charakteren einen starken Start. Diesmal von Grund auf in Unreal Engine 5 entwickelt, sieht das Spiel zudem auch super gut aus. Die Effekte und Musik runden das ganze dann ab. War vielen der doch schon Dubstep lastige Sound im siebten Teil etwas zu drüber, wurde in Tekken 8 eine gute Balance gefunden.
Jin Kazama und King Statuen in Originalgröße
Tekken ist und bleibt Tekken und wird anscheinend nur noch besser. Auch hier kann ich es kaum erwarten und fiebere dem Release am 26. Januar nur so entgegen. Auch wenn dieser viel zu nah an Granblue und Persona liegt. Mein Geldbeutel und meine Freizeit werden es mir danken.
Was gab es noch?
Das war natürlich noch lange nicht alles von der Gamescom, aber auch bei dem Gaming Event in Deutschland muss man zeitliche Abstriche machen und Prioritäten setzen.
Im Stream der anfangs erwähnten Opening Night Live ganz plötzlich angekündigt, gab es auch das chinesische Blackmyth Wukong auf dem Showfloor anzuspielen. Mit beeindruckenden Trailern konnte das Souls-like mit chinesisch-mythologischen Einschlag auch für viel Aufmerksamkeit sorgen.
Das musste ich auch schmerzlichst an den Wartezeiten zum Spielen merken. Nach immer wieder kurzen Blicken auf dem Stand war von drei bis sieben Stunden alles dabei. Ob sich das lohnt, musste dann jeder selbst entscheiden. Ich habe mich dann doch eher anderen Sachen zugewandt.
Der Stand von Zenless Zone Zero und das Yaiba Motorrad aus Cyberpunk 2077
Bei mir wurde es dann doch der Blick in noch andere Bereiche der Messe. Neben den schönen Ständen in den Spielhallen gab es auch viel Merchandise, das gekauft werden wollte. Auf zwei Stockwerken ließen sich viele Spielereien zu Gaming, Spielzeug und Anime und Manga finden. Sich hier umzuschauen ist immer wieder schön, aber nach ein paar Messen sind doch viele Stände recht gleich und auch konkurrierende Händler haben oft die gleichen Waren.
Anime Figuren von Berserk und co.
Für mehr individuelles und weg vom Mainstream gab es auch einige Artists in der Nähe vom Cosplay Village. Bei tollen Artpieces und schönen Cosplays kam eine gute Atmosphäre auf, die nochmal ganz anders ist als nur Games, Industrie und stundenlanges Anstehen. Nochmal anders war die Atmosphäre in der Retro/Family Area. Mit vielen Anspielstationen alter Classics und Arcade Maschinen, war hier auch immer gut was los.
Anime Metal Plates und Figuren von verschiedenen Händlern
Nach wie vor waren die Rythm- und Tanz-Games recht beliebt und sorgten für Warteschlangen vor Jahrzehnte alten Spielen. Egal ob Dance Dance Revolution, Taiko no Tatsujin oder Wacca – ohne die große Arcade Kultur in Deutschland, wie es sie in Japan und den Staaten gab, bleiben diese Maschinen exotisch und interessant.
Die diesjährige Gamescom war wieder ein sehr tolles Erlebnis und ich möchte sie in Deutschland nicht missen. Jedes Jahr wird es zudem dank Geoff Keighley und der Opening Night Live immer internationaler. Die Messe ist somit bei mehr Fans weltweit als ein wichtiger Termin bekannt und hat einen noch größeren Stellenwert.
Sprechen euch meine Highlights der Gamescom 23 doch nicht so an, findet ihr vielleicht etwas bei Geoffs Game Awards, die am 7. Dezember stattfinden. Und sonst gibt es da noch unseren kommenden Jahresrückblick zum Medienjahr 2023, der sich auch zu lesen lohnt.
Noch keine Kommentare