Falls so mancher davon schon über andere Kanäle erfahren hat, nehme er dies als Beleg für die Ernsthaftigkeit des Appells. Dina Foxx braucht immer noch Hilfe! Hilfe nicht durch das bloße Drücken der Fernbedienung oder der Play-Taste des Media-Players, sondern Hilfe im Sinne aktiver Teilnahme. Es gilt Rätsel zu lösen in bester Adventure-Manier, Websites und Social-Media-Profile zu durchforsten. Alles, damit im Laufe der nächsten zwei Wochen der wahre Mörder entlarvt werden kann und die Welt als netter Nebeneffekt zugleich ein bisschen aufgeklärter wird in Sachen des persönlichen Datenschutzes. Nutzt die Chance und bedankt euch mit fleißigen Klicks und Posts beim ZDF, denn diesmal wurden die Gebühren (auch) für euch ausgegeben!Dina Foxx – bei diesem Namen denkt man vermutlich dieser Tage eher an die Schreckensmeldung, dass noch eine Pornodarstellerin Charlie Harpers bzw. Charlie Sheens Harem verlassen hat. Tastsächlich jedoch verbirgt sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen dahinter. (Obgleich ich über vom ZDF produzierten Porno-Filmen an dieser Stelle vermutlich ebenfalls nicht ohne Euphorie berichten würde.) In jedem Fall hat dieses innovative Cross-Media-Projekt Aufmerksamkeit verdient.
Gestartet wird das Ereignis als 50-minütiger Fernsehkrimi (der weiterhin in der Mediathek abrufbar ist) am 20.04. in einem Mitternachtsslot des ZDF. Auf dem Höhepunkt des Krimis bricht der Film ab und die weitere Entwicklung sowie Auflösung der Verschwörung werden ins Netz auf freidaten.org verlagert. Bis zum 12. Mai läuft der Fall, durch die User entsprechend beeinflusst, noch weiter. Wer keine Lust hat, Gegenstände zu kombinieren, Datensuchmaschinen zu benutzen und sich möglicherweise mit anderen Usern auszutauschen, der kann sich begleitend ebenfalls auf freidaten.org durch bekanntes Drücken der Play-Taste zusammenfassend informieren. Am 12.05. wird überdies auf dem ZDF-Infokanal eine Reportage über den Fall „Dina Foxx“ ausgestrahlt, die Auflösung inbegriffen.
Auf den Punkt gebracht: Krimiunterhaltung und alltägliche Internetnutzung fallen ineinander. Eine interaktive Schnitzeljagd, bei der der Lohn der geneigten Spurensucher nicht in einer Preislotterie liegt, sondern neben der Befriedigung des Rätselknackens im Aneignen eines Wissens und bestenfalls Bewusstseins über die eigenen im Netz stetig hinterlassenen und zu multiplen Identitäten aufgetürmten Datenmassen.
Entweder man glaubt also weiterhin, dass das Weiss bei iPhone und Co. für Reinheit und Unschuld stehen oder man begibt sich unter die Oberfläche, in den Sumpf, in dem Dina Foxx gefangen ist. Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten, denn bis im ZDF Pornos gezeigt werden, werden noch viele Ostern gefeiert…
Allgemeine Informationen oder gleich auf freidaten.org starten.
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