Star Wars. Rollenspiel. Bioware.

So. Diese drei magischen Wörter sollten eigentlich ausreichen, damit du losstürmst wie ein 13-jähriges Mädchen bei einer Justin Bieber-Autogrammstunde und dir dieses Spiel kaufst.

Für alle die sich nicht so leicht überzeugen lassen –es gibt ja noch diesen Artikel. Zu allererst muss man vielleicht eine Verwechslungsgefahr beseitigen: Nein, hier geht es nicht um das MMO Star Wars: The Old Republic (SW:TOR), sondern um das wesentlich ältere Star Wars: Knights of the Old Republic (KotOR). Und trotz seiner bald zehn Jahre auf dem Buckel gehört Kotor immer noch zu den besten (Rollen-) Spielen überhaupt.

Kotor war mein erstes „richtiges“ Spiel überhaupt. Ab dem Tutorial-Level war ich verliebt und verbrachte auch folglich viele viele Stunden in der „Alten Republik“, es gibt ja auch viel zu Entdecken in Kotor: Zahlreiche unterschiedliche Planeten, Gegner, Missionen, Items, Charaktere –letztere tragen sehr zur Spieltiefe bei. Im Verlauf des Spiels trifft man auf neun unterschiedliche Gruppenmitglieder, die mit eigener Hintergrundgeschichte und komplett vertonten Dialogen aufwarten. Vor allem einer sei hier erwähnt: HK 47, ein sarkastisch-zynischer, sadistischer Killerdroide, der stets darauf brennt, jemanden zu erschießen und den Spieler regelmäßig mit seinen Kommentaren erfreut.

An dieser Stelle vielleicht ein Wort zum Kampf. Dieser findet in Echtzeit statt, lässt sich allerdings stets pausieren, um dem eigenen Charakter und seinen Mitstreitern Aktionen zuzuweisen –Spezialangriff, Granate werfen oder Machtfähigkeit beispielsweise. So erhalten die vielen „aggressiven Verhandlungen“ in Kotor eine taktische Tiefe und bleiben dennoch spannend.

Spannend bleibt es auch abseits der Kämpfe und Schlachten: Anders als viele andere Spiele, schafft Kotor es tatsächlich vom Anfang bis zum epischen Ende, Spannung und Spielspaß stets hoch zu halten, inklusive einem der besten Plot Twists der Spielegeschichte und bestem Star Wars-Feeling. Denn hier wird auch genial umgesetzt, was die Krieg der Sterne-Welt ausmacht: Die permanente Wahl zwischen dem Guten und dem Bösen, der hellen und der dunklen Seite der Macht. Hier beschränkt sich Knights of the Old Republic nicht auf ein „gutes“ und „böses“ Ende, sondern der Spieler kann und muss das ganze Spiel über wählen, wobei ihn (fast) jede Entscheidung der hellen oder dunklen Seite näher bringt –dadurch sind nicht nur zwei moralische Extreme möglich, sondern sämtliche Grauschattierungen dazwischen.

Mein geheimer Wunsch ist es ja, dass Kotor von den Disney-Leuten als computeranimierter Spielfilm umgesetzt wird (in der Grafik der SWTOR-Trailer etwa). Storytechnisch würde der die neuen Episoden locker in die Tasche stecken. Hey, träumen darf man ja wohl noch!