Diablo 3 steht nach 12 Jahren in den Läden; ein Event gleichwürdig der Wiedergeburt Jesu für jeden Gamer. Während Verkaufsrekorde geknackt werden, Server untergehen und der Herr der Unterwelt bezwungen wird, erzeugt Runic Games mit „Torchlight 2“ einen attraktiven Konkurrenten, der im Schatten seines großen Bruders steht. Wir haben die Beta angespielt und werfen einen ersten Blick auf den Diablo-Klon.
Es beginnt alles mit irgendeinem Bösen, der anscheinend die Welt erobern will und ihr, der Held, seid der Einzige der die Welt retten kann! Oder so ähnlich. Torchlight 2 legt nicht viel Wert auf die eigene Story und das merkt man schon früh. Stattdessen dreht sich alles um Monster schnetzeln, Gegenstände sammeln und seinen Charakter auf eine möglichst hohe Stufe bringen. Ihr stürzt euch als eine der vier Klassen mit bis zu fünf Freunden (LAN oder Online) in ein Spiel und startet damit euer erstes Abenteuer in die neue Welt. Schon nach den ersten paar Kämpfen merkt man, was Torchlight 2 richtig gut macht: Schnelles und blutiges Monster schlachten. Jeder Gegenstand, der aus den zerstückelten Monsterresten herausfällt, lässt das Gamerherz höher schlagen und jede abgegebene Quest bringt den Charakter näher an ein neues Level. Das Sammelfieber packt einen dabei schnell, nur noch kurz den einen Dungeon, die eine Quest, der eine Boss. Runic Games hat es geschafft einen Diablo 2-Klon zu erstellen, der das Gameplay perfektioniert, aber wenig auf Innovation gibt. Das Charaktersystem folgt diesem Trend. Vier Klassen stehen zur Auswahl, der Embermage, der die Rolle des Magiers übernimmt, der Berserker, als typischer Nahkämpfer, der Outlander, als Fernkämpfer und der Engineer, der Drohnen baut, die ihn im Kampf unterstützen.
Jeder Charakter setzt sich aus den vier Attributen Stärke, Fokus, Vitalität und Geschicklichkeit zusammen und je nach Klassenwahl unterscheidet sich auch die Wichtigkeit der einzelnen Attribute. Beim Stufenaufstieg erhält der Charakter daraufhin fünf Punkte, die er auf die vier verschiedenen Status verteilt. Zusätzlich gibt es einen Skillpunkt, der in eine Fähigkeit auf einem der drei Fähigkeitenbäume investiert wird. Ein teilweise veraltetes System, das aber mehr Möglichkeiten zur Charakterentwicklung bietet als der Konkurrent.
Eine der wenigen Neuerungen ist das Haustier, das einem bei der Charaktererstellung zur Verfügung gestellt wird. Nicht nur kämpft es an eurer Seite und zieht Monster auf sich, es kann auch Gegenstände für euch ver- und neue Tränke einkaufen. Das spart den Weg zum Händler und sorgt für einen schnelleren Spielfluss, da man sich auf wichtigere Dinge im Spiel konzentrieren kann.
Der bunte und abwechslungsreiche Grafikstil unterstreicht die Monsterjagd. Torchlight 2 bietet eine Welt mit viel Abwechslung, die man gerne erforscht. Von bunten Wäldern bis hin zu dunklen Höhlen ist alles dabei und das exzellente Monsterdesign haucht der Welt Leben ein. Im Kampf wird man von einem Effekt-Feuerwerk zum anderen gejagt und Monster, die auf brutalste Art und Weisen sterben, befriedigen dann noch den kleinen Sadisten, der in jedem Liebhaber des Genres steckt. Es ist ein schön anzusehendes Spiel, das trotz sehr bunter Grafik nicht kindisch wirkt und dank niedriger Systemvoraussetzungen auch auf älteren PCs und Macs läuft.
Torchlight 2 hat das Gameplay aus Diablo 2 aufgegriffen und auf Hochglanz poliert. Es spielt sich schnell, flüssig und packt einen schneller in den Bann, als das man „Diablo 3 Serverprobleme“ sagen kann. Es macht einfach Spaß immer größere Gegner mit immer größeren Waffen zu bekämpfen, zwischendurch werden dann noch Waffen ausgetauscht und Punkte auf dem Charakter verteilt. Wem das zu monoton klingt, sollte vielleicht die Finger vom dem Genre lassen, für alle anderen ist aber Torchlight 2 genau das Richtige.
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