Ich mag die etwas anderen Spiele

Das hat viele Gründe:
Ich mag es, komische Spiele bei mir aufzustellen, damit ich sie herzeigen kann. Was bringt eine Kopie von FIFA oder Call of Duty – die hat eh schon jeder. Aber Killer is Dead, Super Meat Boy oder Deadly Premonition sind Exoten im Spieleregal. Nicht selten bleiben so Besucher daran hängen und fragen sich, was das für ein komisches Spiel sei.

Und das ist nicht der erste Punkt, bei dem ihr Interesse geweckt wird. Jeder Gamer war schon mindestens einmal ein Fußballer und schon viel zu oft ein Soldat. Aber wer kann von sich schon behaupten, ein narzisstischer Kopfgeldjäger/Frauenheld mit Roboterarm (Killer is Dead) oder ein Prinz, der aus Gegenständen Planeten formt (Beautiful Katamari), gewesen zu sein? Die nicht alltäglichen Dinge sind das, was mich anzieht.

Die Umsetzung von Katamari auf PS Vita heißt ernsthaft Touch my Katamari

Und komische Spiele sind Dinge, die auch Nicht-Spieler anziehen. Jemanden zu erklären, wieso man es spaßig findet, in World of Warcraft 5001 Schweine zu erlegen um an einen Edelstein zu kommen, den ein Bauer verloren hat, ist schwer. Elite Beat Agents für den Nintendo DS jemandem schmackhaft zu machen ist dagegen leicht: Wolltest du nicht schon immer japanische Agenten spielen, die jedes Problem durch Tanzen lösen?

In der europäischen Umsetzung schickt Commander Kahn die Agenten immer dort hin, wo es Ärger gibt. Durch rhythmisches Drücken und Ziehen der Elemente auf dem Touchscreen werden alle wieder glücklich, wenn die Männer in Schwarz das Tanzbein schwingen. Ziehen, Wischen, Tipp, Tipp, Tipp. Je mehr man im Rhythmus ist, desto besser fällt die Punktzahl und das Feedback vom Commander am Ende aus.

Osu! Tatakae! Ouendan

Das japanische Original ist natürlich noch seltsamer. Statt Agenten treten hier nämlich sogenannte Ouendan auf – eine Art männlicher Cheerleader. Ouendan feuern ihre Schulmannschaft an, befolgen aber dazu auch meist abseits des Spielfelds einen strengen Kodex. So müssen sie in der Schule immer in der ersten Reihe sitzen oder rennen, statt gehen. Eben (etwas abgefahrene) Musterschüler.

Sind die Menschen in Osu! Tatakae! Ouendan (Yeah! Fight! Cheer-Squad) in Not, rufen sie einfach „Ouendan!“ und die männlichen Cheerleader eilen zur Hilfe. In Japan ein großer Erfolg, kam auch schon bald der zweite Teil Moero! Nekketsu Rhythm Damashii Osu! Tatakae! Ouendan 2, der es leider nie zu uns nach Deutschland schaffte.

Elite Beat Agents ist perfekt für die Stunden zwischendurch. Die Lieder waren nie aktuell, aber immer Ohrwürmer. YMCA oder ABC versüßen jede Busfahrt. Ich mag die etwas anderen Spiele. Und ich liebe Elite Beat Agents dafür, dass es mal nicht um Töten oder Besiegen geht, sondern einfach nur ums Tanzen (und sogar ohne, dass ich meine bescheidenen Moves auf einer Tanzmatte auspacken muss).

Ouendan!