Lasset mich euch erzählen von dem Ludus, dem Spaße im interaktionsreichen Medium des technologischen Spieles. Es ward eins so, dass der Spaße aus der Überwältigung, dem Überkommen von Herausforderungen geschaffen ward. Man erinnere sich nur an sein erstes Spiel Mario, der einst Toilettenreinigungsmeister gewesen war und nun sein Fräulein aus den Krallen des Ungeheuerlichen retten müsse. Die Aufgabe war kein leichtes, so schaffe zwar sogar meiner Mutters Mutter die ersten zwei der Ebenen des sogenannten Bowsers, aber versage sie an der Dritten und sah nie die Vierte. Oder man möge sich erinnern an das großartige Digimon World, das den Spielenden öfter in die privaten Gebiete getreten habe, als dass man „Warum verstarb mein treuer Begleiter schon wieder an Unreinigkeit?“ zu sagen vermochte. Die technischen Glücksinstrumente forderten den Spaßhabenden heraus, sich zu verbessern, selbst wenn Unbefriedigung oder Zorne vor der Freude den Geist bedrücket haben. Erst durch Erweiterung der eigenen Fähigkeiten kam es zum glorreichen Sieg über die Monstrositäten und dies löse die größten Glücksgefühle in jedem jungen Menschen aus. Es war eine gute Zeit.
Aber dann kam der Amerikaner mit seinem Kapitalismus und ruinierte alles. Er wanderte über den Wellen zu uns gutem Volke und verschrie: „Ab dem heutigen Tage seien alle Spiele für alle Menschen zu schaffen, Unwollen und Frustration dürfen nicht mehr den armen Bürger belasten, sein Spaße und Glück soll ohne Herausforderung kommen. Es ist nicht mehr nötig, das Spiel zu meistern, denn das Spiel sei nach der ersten Stunde bereits gemeistert. So sei es und so soll es immer sein.“ Und so ist es bis heute immer noch. Anstatt sein Glück durch harte Arbeit zu verdienen, wird es serviert, wie die Dienerin den Wein dem König bringe. Anstatt durch Erfahrung ein Spiel zu bezwingen, bringt das Spiel den Spielenden zum Ende. Nun stellt sich die klare Frage: Habe der König Spaß, wenn er Wein bekommt? Wenn seine Augen den Wein zum ersten Male erblicken, sicherlich, auch beim zweiten Male wird ihm ein Lachen ins Gesicht gemalt sein, vielleicht sogar noch beim dritten Male, aber nach dem vierten, dem fünften, dem sechsten Male wird er es einfach nur noch erwarten. Wenn er seinen Wein bestellt, fühlt er kein Glück, kein Sinn von Erfolg mehr, er weiß, dass er Wein bekomme, er weiß, dass ihm der Wein schmecken möge, aber er wird sich nicht mehr darüber freuen und das nimmt dem Wein seine Existenz. Da möge sich der normale Bürger fragen: Warum hole sich der König nicht einfach selbst seinen Wein? Und hier besteht das größte Problem des Königs. Er ist kurzsichtig. Er siehet nur den Wein und saget zu sich selbst: „Oh dieses Mal sieht der Wein ausgezeichnet aus, bringet ihn zu mir! Dieser wird mir sicherlich den Gaumen versüßen.“ Und jedes Mal wieder sei er wieder getrügt worden durch den Kapitalisten, der ihm einfach denselben Wein bringe, nur in einem anderen Behälter.
Fürchtet euch aber nicht! Es hat sich eine Gruppe gebildet, sie nennen sich die „Unabhängigen“. Sie beschreiten den Weg der Herausforderung und des Glücks, ohne den Regeln des Kapitalisten zu folgen. Spiele werden nicht aufgrund von Gewinn und Massen erschaffen sondern für die Befriedigung des Spielenden, Herausforderung steht über Bedienung und, wie der Franzose so schön zu sagen mag, Innovation steht über Gewinn. Zu großem Bedauern können sich nur wenige diesen Weg leisten und nur noch weniger können dem Kapitalisten widerstehen mit seinen goldenen Versprechen und seinen großen Häusern. Sie verfallen seinen Regeln und enden als Diener, noch ärmer als zuvor. Deswegen ist es wichtig, dass wir, wir als Volk, dem Armen helfen, den guten Hersteller durch unser Geld unterstützen, denn er ist der Einzige, der wirklich auf unserer Seite ist und nicht auf der Seite des Geldes.
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