Insidious, Saw und Annabelle zählen heutzutage zu den bekanntesten Horrorfilmen. Doch sie haben nicht nur den schaurigen Aspekt gemeinsam, sie sind auch noch alle von demselben Regisseur. James Wan heißt der gute Mann, der uns die gruseligen Alpträume nach der Jahrtausendwende beschert hat und dies auch in diesem Jahr erfolgreich mit The Conjuring 2 fortführt.

Für diesen Film schnappt er sich nicht nur die allseits bekannte Leerformel based on a true story, die den meisten Zuschauern schon Unbehagen bereitet, er pickt sich auch noch den spektakulärsten und bekanntesten Fall des Dämonologenpaars Ed und Lorraine Warren raus.

Enfield Poltergeist

Der Enfield Poltergeist Fall, in dem 1977 in London eine alleinerziehende Mutter mit vier Kindern von einem Poltergeist belästigt wurde, wies angeblich 1.500 Spukerscheinungen auf und gilt als einer der meist dokumentierten Fälle paranormaler Aktivitäten.

Die elfjährige Janet wacht nachts auf dem Boden auf, hört Geräusche, ein Klopfen. Die Kommode, die sie sich mit ihrer Schwester Peggy teilt, gleitet wie von Geisterhand über den Boden. Selbst als Polizisten das Haus untersuchen rutschen Stühle von Selbst über den Fußboden. Legosteine schweben. Janet scheint im Fokus des Geistes zu sein. Die perfekte Vorlage für einen Horrorfilm.

Ed und Lorraine Warren

Nach weiteren mysteriösen Geschehnissen, bezieht die Kirche das Dämonologenpaar Ed und Lorraine Warren ein. Als Berater sollen sie den Wahrheitsgehalt der Geschichte überprüfen, da viele Außenstehende dem Mädchen vorwerfen dies sei ein gewaltiger Schwindel.

Als Beispiel hierfür wird oft das Foto genannt, auf dem Janet angeblich über ihrem Bett schwebt. Viele Kritiker behaupten, sie hätte ihr Bett als Trampolin genutzt und sei einfach gesprungen, da ihre Körperhaltung darauf hinweist.

Glaube

Im Vordergrund des Films ist ganz deutlich ein zentraler Gedanke zu erkennen: Glaube. In diesem Kontext kommt das streng gläubige Ehepaar Warren nicht zu kurz. Obwohl die Kirche den Kindern misstraut, sind es die Warrens, die darauf beharren der fünfköpfigen Familie zu helfen. „Manchmal muss man jemandem einen Vertrauensvorschuss gewähren“. Sie glauben die Geschichte von Janet und stellen weitere Nachforschungen an.

Der Amityville Fall

Von diesem Moment an wurde so einiges von Mister Wan hinzugedichtet. Zwar gab es den Amityville Fall, der ebenfalls von Ed und Lorraine Warren untersucht worden war, wirklich, jedoch hängt dieser, anders als im Film dargestellt, nicht mit dem Enfield Poltergeist zusammen. 1974 ermordete ein Junge brutal seine Eltern und vier Geschwister. Nachdem er für schuldig gesprochen wurde, zog eine neue Familie in das Haus ein. Ähnliche Vorkommnisse wie im Enfield Poltergeist Fall ereigneten sich. Fremde Stimmen, schwebende Menschen und seltsame Geräusche. Die Warrens wurden gerufen, um der Familie zu helfen.

Die tote Nonne

Um The Conjuring 2 mehr Spannung zu verleihen und eine höhere böse Macht hinzuzufügen, verband James Van die Fälle und fügte in seinen Film einen Dämonen ein, der sich für beide Fälle, Amityville und Enfield, verantwortlich zeigt. Dieser Dämon, der die Gestalt einer toten Nonne hat, und eine gewisse Ähnlichkeit zu dem Kleidungsstil des Rockers Marylin Manson aufweist, heißt Valak.

In der Mythologie wird Valak als der Präsident der Hölle bezeichnet. Allerdings gleicht er eher Amor als einer toten Nonne. Er wird als Baby mit Flügeln beschrieben, der auf einem zweiköpfigen Drachen reitet. Er ist der Dämon der die wahren Antworten über versteckte Schätze kennt.

Fazit

Noch gehypt von The Conjuring: Die Heimsuchung ging ich in die Fortsetzung ins Kino und war etwas weniger begeistert als vom Vorgänger. Die Handlung entwickelt sich ziemlich rasch, zieht sich dann allerdings etwas in die Länge bis es schließlich zum Finale kommt. Obwohl einige Jumpscares wirklich vorhersehbar waren, hatte die Atmosphäre doch etwas Unangenehmes in mir ausgelöst. Dazu trug auch der Abspann des Films bei, bei dem, wie bei dem Vorgänger auch, die echten Aufnahmen und Bilder des Falles gezeigt wurden. Hinzu kommt die leicht kitschige, aber trotzdem nette Botschaft, man solle die Menschen lieben, die einem Glauben schenken. Die Warrens selbst haben aus diesem Grund geheiratet – und waren sie nicht ein super Team?

Ich persönlich bin vielleicht nicht ganz so freudig überrascht wie bei The Conjuring: Die Heimsuchung, allerdings gefällt mir die Fortsetzung. Und ich muss sagen, dass mich das Dämonologenpaar Warren einfach fasziniert und ich sie sehr lieb gewonnen habe, da sie mir doch immer wieder sympathisch erscheinen. Fühlt man sich geborgen, wenn man sie auf der großen Leinwand sieht? Ja vielleicht ein bisschen. Schließlich sind es Dämonologen, die wissen was sie tun, da kann mir ja nichts mehr passieren, oder?