Schon in der letzten Sneak wurden die männlichen Besucher hart auf die Probe gestellt. Es wird mir jeder zustimmen wenn ich sage, dass Zwei an einem Tag ein typischer Frauenfilm war. Doch was dieses mal das Publikum ertragen musste, ist für keines der beiden Geschlechter geeignet gewesen.
In I Don’t know how she does it oder wie im deutschen Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum versucht Kate (Sarah Jessica Parker), Managerin einer Fondsgesellschaft, den Spagat zwischen Arbeit und Familienleben. Da ihr Beruf häufiges Reisen voraussetzt, verpasst sie viel von der Kindheit ihres Sohnes und ihrer Tochter. Auch die Beziehung zu ihrem Mann leidet unter dem beruflichen Stress. Als sie dann noch das Jobangebot ihres Lebens bekommt, steht sie vor unüberwindbaren Hürden.
Wie der englische Originaltitel, der englische Titel in der deutschen Übersetzung und der deutsche Zusatz, zum englischen Titel der deutschen Übersetzung vermuten lässt, ist der Streifen kein Meilenstein der Filmgeschichte. Ich muss zugeben, dass der Anfang des Films neugierig macht. Der Regisseur benutzt oft kleinere Interviews mit den fiktiven Personen der Geschichte, um die Story auch von anderen Seiten zu beleuchten. Hinzu kommen kleinere Pop-ups im laufenden Film und eingefrorene Szenen, in denen dann nur die Hauptperson spricht oder handelt. Das lässt den Film neu und modern wirken.
Doch leider wird man nicht über die volle Dauer unterhalten, da schlichtweg eine interessante Story oder erwähnenswerte schauspielerische Leistung fehlt. Anders ausgedrückt: Es passiert nichts in dem Film, was überrascht, begeistert, oder sonst irgendeine Emotion hervorruft. Stattdessen sieht man eine Frau, die im Berufsleben viel zu tun hat, aber trotzdem noch Zeit mit ihrer Familie verbringen will. In der heutigen Zeit, ist das für meine Begriffe nichts außergewöhnliches mehr und ich frage mich, mit welcher Begründung ich mir diesen Film anschauen müsste. Einzig und allein die berufstätige Frau wird dazu animiert, härter zu arbeiten und trotzdem für ihren Mann und ihre Kinder da zu sein. Vielleicht steckt hier ja die amerikanische Regierung dahinter, welche ihre untergehende Wirtschaft dadurch zu neuem Schwung verhelfen will? Dann hätte dieser Film wenigstens diesen Zweck. Der Zweck der Unterhaltung wurde jedenfalls komplett verfehlt.
I Don’t Know How She Does It, oder wie ich ihn nennen würde I Don’t Care How She Does It, ist ganz klar die bis jetzt größte Enttäuschung, der in der Sneak Preview gezeigten Filme.
Deine Verschwörungstheorie gefällt mir. Ich denke die Kinder-Job Diskussion ist, wie du sagst, kein neues, aber dennoch ein sehr brisantes Thema. Immerhin ist dieser Spagat wirklich schwer zu meistern, für jeden arbeitenden Erziehungsberechtigten.
Aber daraus einen Hollywood Streifen alá Supermama zu machen ist absurd. Das nimmt dem Thema die Ernsthaftigkeit.