Liebe Marteria Fans!
Ja, euer Lieblingsmarten geht euch fremd. Uhhh. Aber ist ja nicht so schlimm. Musikalische Features mit Sido, Casper, Yasha oder sogar Campino sind ja in Ordnung. Sind ja auch alles richtige Musiker. Aber jetzt! Dieses neue Musikvideo! Mit Haftbefehl?! Diesem rüpelhaften Offenbacher Chabo Typen, den keiner versteht, weil er redet wie eine defekte Waschmaschine aus Dubai? DAS GEHT nicht! Schon bereits gestern, nachdem Marteria nach einem Konzert in Frankfurt auf seiner Facebook-Seite postete:
FRAAAANKFURT !!! Unfassbarer Abriss mit Haftbefehl, SCHWESTA EWA,Chefket & euch Wahnsinnigen !!! Große Liebe
War die Gemeinde der „Oh Marteria, das süsse Ex-Model und Fussballspieler, der niemals mit bösen Buben wie Haftbefehl abhängen würde“-Landjugend schwer von ihrem Lieblingsvorbild enttäuscht. Hier die Topcomments unter seinem Statement mit seinen virtuellen Grüßen:
So tief gesunken? Liebe Marteria-Fans:
Im Gegensatz zu eurem Vorzeigevorbild habt ihr immer noch nicht verstanden, dass man den Kram, den Haftbefehl macht, auch wenn man ihn (wie ich) akkustisch nicht ganz versteht, oder auch (wie hoffentlich viele von euch das tun) nicht davon ausgeht, dass alles was Baba Haft, der ungefähr jede Mutter böööss oder mies gefickt hat (verdammt, F-Wort, tschuldi), also auch wenn man es auch nicht „toll“ oder „super“findet was er macht, trotzdem hinnehmen muss, dass es einen verdammten Haufen Leute (Haftbefehl und Konsorten würden „Azzlacks“ sagen), dass es eben einen Haufen Leute gibt, die genau diesen, „Brudi-Rudi, was los du Hurensohn?!“-Style extrem abfeiern.
Und ja verdammt, ich gebe es hiermit zu, Haftbefehl schafft es, mit seinem Sprachkauderwelsch, gepaart mit hart-aggressiver Aussprache und Straßenflow, zumindest mich aufmerksam zu machen und sein Sound knallt halt leider. Das, was er nun schon seit einigen Jahren macht, ist immernoch neu, frisch und provoziert Fankids wie euch immer noch. Aber: Rap ist aber nunmal Entertainment. Und Haftbefehl scheint ja wenigstens authentisch genug zu sein, um euch Angst zu machen. Haftbefehl provoziert. Und das weiß er. Aber ganz egal, ob der arme Marteria-Fan, der die Augen schliessend „Lila-Wolken“ summt, das jetzt gut findet oder nicht: Sein Sound und sein Vokabular prägt sich ein. Und, liebe Marteria-Beschwerde Fans: Rap ist nicht alles. Und Marteria auch nicht. Marteria und Haftbefehl verstehen sich nunmal gut, und Marteria rappt auf seinem Track mit Haftbefehl „dreckig“ wie nie.
Da „blasen“ „Bitches“ „HUCH! DAS MUSS AN HAFTBEFEHLS EINFLUSS LIEGEN!“ Nö. Das liegt daran, das der gute Marteria einfach mal Lust drauf hat, wieder ein bisschen „hart“ zu rappen. Ist doch auch schön. Und Hafti findets gut. Sie feiern beide ihren Rap-Film vor dicken Karren und gehen danach entspannt mit den Mädels vom Dreh essen. Und dann rufen sie ihre Mütter an, sagen, dass es schön mit „dem Marten“ und mit „dem Aykut“ war, anschliessend hören sie alleine Drei Fragezeichen-Kassetten im Hotel und gehen dann schlafen. Ganz easy.
Dieser Artikel könnte übrigens auch so bei „Noisey“ veröffentlicht werden, weil die Überschrift recht provokant ist und euch der Inhalt und der „hippe“ Schreibstil vielleicht nervt. Aber das passt schon, ist ja schließlich nur der (sonst übrigens sehr, sehr gute) Dis+Positiv-Blog und gerade jetzt mein Sprachrohr in die Welt. Also liebe Marteria-Fan Kids, die es nicht ertragen werden (spätestens ab 28.11, wenn Marteria das Musikvideo, das bisher nur Haftbefehl geteilt hat, postet), dass ihr Lieblingsmensch bei so einem bösen, bösen Menschen im Video mitspielt: Kommt mal klar. Rap ist Entertainment und im Gegensatz zu euch hat Marteria die Rap-Skills von Haftbefehl verstanden. Und er versteht, dass Rap auch oft nur ein „Game“ ist. Viel Spaß beim Shitstorm. Der müsste jetzt die Tage auf diversen Facebook-Seiten und Twitter losgehen: „Was?!?!? Marteria Wie kannst du nur?!“ „Ehrlich?!! Mit Haftbefehl?!Was soll das Marteria?“ Und genau solche Kommentare sind der Grund, warum Marteria lieber mit Baba Haft, als mit euch chillt.
Wäre cool, wenn man das nochmal korrekturlesen und an der ein oder anderen Formulierung feilen würde. Inhaltlich aber auf den Punkt, wie mein Vorredner sagte.
Auf den Punkt.