Lords Of The Fallen

Am dritten und letzten Tag unserer Gamescomreise hatten wir einen angenehmen Terminplan und daher mehr Zeit, um unsere persönlichen Highlights anzuschauen. Unser erster Termin war bei Deck13 über das Spiel Lords of the Fallen, ein Spiel von deutschen Entwicklern. Es ist ein Action-RPG, dass das Ziel hat, in den Abgründen der Hölle herauszufinden, warum Menschen und Dämonen auf Kriegsfuß sind. Man kann aus drei verschiedenen Klassen auswählen: Cleric, Rogue und Warrior. Cleric hat eine normale Angriffsgeschwindigkeit und ist die einzige Klasse, bei der man eine Heilfähigkeit besitzt. Rogue ist der schnellste von ihnen und kann zwei Waffen gleichzeitig tragen. Wenn man den richtigen Rhythmus findet, kann er schnelle Combos hintereinander ausführen. Warrior hat die stärksten aber auch langsamsten Angriffe. Neben den Klassen kann man seinem Kämpfer noch einen ganz individuellen Schliff verleihen und ihn mit Rüstungen und Waffen in verschiedene Richtungen entwickeln lassen, wie zB. zum Schurken. Das Spiel hat eine enorm gute Grafik, wir haben es am PC angezockt. Nach einem erfolgreichen Interview wurde es Zeit auch etwas für meine kleine Gamerseele zu suchen. Glücklicherweise hatte ich sehr spontan zwei für mich enorm wichtige Termine ergattert.

Meine persönlichen Highlights

Silence – The Whispered World 2

Silence – The Whispered World 2 von Daedalic ist eine Fortsetzung des Point-And-Click Adventures The Whispered World . Es grenzt sich nicht nur durch die neue Grafiktechnik 3D Camera Projection ab, sondern hat sich das Entwicklerteam auch mit neuartigen Point-And-Click Gameplay beschäftigt. Man kann neben dem einfachen Prinzip des Anklickens und Option Auswählens auch bei Gewissen stellen durch das Gedrückthalten und Bewegen der Maus schieben, heben, rotieren, etc. Auch wird der Cursor je nach Aufgabe verändert und gibt kleine Hinweise.

Zur Story werden ebenfalls Informationen preisgegeben: Man spielt nun nicht den depressiven Clown Sadwick, sondern dessen richtiges Ich, den 16-jährigen Noah. Man wechselt im Spiel öfter zwischen diesem und Renie, seiner kleinen sechsjährigen Schwester. Wie man im vor einigen Monaten veröffentlichten Trailer sehen kann, wird das Dorf bzw. die Stadt von Noah und seiner Schwester von militärischen Flugzeugen angegriffen und sie fliehen in einen kleinen Bunker, der ihnen letztenendes das Überleben des Angriffs sichert. Doch irgendwie – man weiß noch nicht wie – gelangen sie wieder in The Whispered World. In dieser sieht Renie die Welt mit etwas anderen Augen als Noah, weil sie noch etwas jünger ist. Grafisch ist das Spiel hochwertig und setzt einen neuen Standard für Daedalic.

Dreamfall Chapters

Ich hoffe, dieser Titel sagt einigen von euch etwas! Als ich durch die Businesshalle schlenderte, entdeckte ich eine Figur aus dem Point-And-Click Adventure The Book of Unwritten Tales und machte natürlich gleich ein Foto damit. Als ich mich dann umdrehte, um den Stand selbst zu begutachten, traf mich der Schlag! Dreamfall Chapters war hier auf der Gamescom!! Ich ging mit voller Euphorie auf die Person hinter der Terminvergabe zu und schwafelte diesen voll mit irgendwelchem Fanboy-Chinesisch. Es gab erst keinen Termin mehr, doch scheinbar hatte er gemerkt, dass ich unbedingt mehr über das Spiel, auf das ich seit ca. acht Jahren warte, erfahren MUSS. Dann durfte ich mich doch noch mit hineinsetzen – ich habe es nicht bereut.

Dreamfall Chapter, ein Episodenspiel, welches von den Norwegen Ragnar Tørnquist und Dag Scheve geschrieben und entwickelt wird, ist der dritte Teil im Bunde. The Longest Journey als erster und Dreamfall als zweiter Part wurden 2000 und 2006 gepublished. Hier handelt es sich nicht um klassische Point-And-Click Adventure, sondern eher um ein Spiel mit enorm gutem Storytelling mit einer interessanten Thematik mit wenig Gameplayelementen. Nicht falsch verstehen, es ist kein Heavy Rain oder sonstiges Cinematic Game. Man kann jedoch viele kleine und große Entscheidungen treffen, die die Beziehungen zwischen den Hauptcharakteren und ihren Freunden bzw. Bekannten enorm beeinflussen können. Das Ende ist zwar das selbe, aber der Weg dort hin kann vom Spieler beliebig gegangen werden.
Man hat sehr große Orte, in denen man sich frei bewegen kann, kann Dinge betrachten, benutzen und Lebewesen ansprechen, jedoch gibt es hier bei einer von beiden spielbaren Hauptfiguren kein Inventar. Ebenfalls haben beide verschiedene Fähigkeiten, die ihnen auf unterschliedliche Weise auf ihrer Reise helfen. Zoe hat ein extra Aktionsauswahlmenü, da sie sich anfangs in einer Traumwelt befindet, während sie in ihrer echten Welt im Koma liegt. Zoe und Kian führen uns durch zwei komplett verschiedene Welten – einmal die Welt der Wissenschaft Stark und die Welt der Magie Arcadia. Es knüpft direkt am vorherigen Teil an und so wird die Story fortgesetzt. Zoe liegt im Koma und Kian muss aus dem Gefängnis ausbrechen, da er sich in Dreamfall gegen seine eigenen Leute aufgelehnt hat und somit werden seine einstigen Feinde zu seinen Verbündeten. Wir durften auch bei einem Zeitpunkt etwas weiter vorne in der Geschichte zuschauen. Zoe ist erwacht und geht täglich zu ihrer Therapie, weil sie einen Teil ihres Gedächtnisses verloren hat. Wer das Spiel vorher gespielt hat, der wird wissen, dass ihr Freund Reza getötet wurde und eine Art Zwilling Zoe im Koma überwacht hat, damit die Angestellten keinen Verdacht schöpfen. Durch den Gedächtnisverlust kann sich Zoe daran nicht mehr erinnern und als ich die Entwickler fragte, was es damit auf sich hatte, lachten sie und sagten man solle sich darauf freuen. Grafisch hat das Spiel leider nicht viel verändert. Es ist noch auf dem Niveau von Dreamfall, welches zu seiner Zeit wirklich gut war. Mit gegenwärtigen Spielen kann Dreamfall Chapters wirklich „nur“ mit seiner Story mithalten. Ich könnte hier jetzt noch einiges mehr schreiben, aber schaut euch doch einfach den Trailer dazu an.