35 lange Jahre ist es her und unsere Erinnerung an Ridley Scotts Meisterwerk ist nicht in der Zeit verloren gegangen wie Tränen im Regen. Ganz im Gegenteil: unser Lieblings Sci-Fi Regiesseur hat mit Blade Runner einen Kultfilm für die Ewigkeit geschaffen. Nächstes Jahr also ist es soweit und wir werden Blade Runner 2049 in den Kinos laufen sehen. Doch was dürfen wir, in einer Welt voller missglückten Reboots, Spin-Offs und Prequels von diesem Sequel erwarten? Auch wenn es nicht viel ist – was wir bisher wissen scheint doch sehr vielversprechend!

Was bisher geschah…

Wir begleiten den Blade Runner Rick Deckard (Harrison Ford) nicht nur auf einer Mission, sondern auch auf dem Weg seiner Selbstfindung. In einer dystopischen Millionenstadt im Jahre 2019 (ja so weit wird es in den nächsten drei Jahren vermutlich nicht mehr kommen) leben Menschen verschiedener Nationalität und Wohlhabens dicht gedrängt zusammen. Doch  stärker als die Spannungen zwischen arm und reich sind die zwischen Mensch und Replikant. Die KIs sehen uns, den „real humans“, zum verwechseln ähnlich und zeigen auch Emotionen. Selbst Erinnerungen an eine vermeintliche Kindheit wurden von der Tyrell Corporation einprogrammiert, weshalb ein Replikant von sich selbst auch nicht denkt einer zu sein. Darin liegt auch das Problem: einige der Replikanten werden sich ihrer „Künstlichkeit“ bewusst und beginnen sich und ihre Herkunft zu hinterfragen. Wer hat sie geschaffen? Und vorallem weshalb? Ironischerweise ist dieses Bedürfniss nach Klarheit über die eigene Existenz, etwas nur allzu menschliches.  Deckard ist ein Detektiv, der die gefährlich werdenden Replikanten ausfindig machen soll. Dabei verliebt er sich leider in eine und zweifelt immer mehr daran, ob er auf der richtigen Seite steht. Die Replikanten widerlegen unsere Einmaligkeit, greifen dadurch unser überlegenes Menschenbild an und verwischen die Grenzen zwischen Schöpfer und Geschöpf.

Je nachdem welche Version des Films man nun anschaut, (SPOILER ALARM) ist am Ende Deckard selber ein Replikant (Final Cut von 2007) oder nicht (Kinoversion von 1982). Dieser kleine aber feine Unterschied hat Diskussionen, Theorien und nicht endende Analysen ausgelöst, die hier nicht nochmal aufgedrösselt werden sollen. Für uns ist wichtig, dass Ridley Scott den Final Cut als Maßstab sieht und sich damit die Handlung von Blade Runner 2049 darauf gründet, dass Rick Deckard tatsächlich ein Replikant ist.

Die neue alte Crew

Nun zu den Fakten: Denis Villeneuve (Sicario, Prisoners) ist einer der aufstrebenden Hollywood-Regiesseure der letzten Jahre und nach Arrival (aktuell im Kino) hat wohl keiner mehr Zweifel daran, dass Villeneuve wunderschön und intelligent Geschichten zu erzählen weiß. Auch wenn man sich noch nicht ganz vorstellen kann wie eine grell-schmutzige Cyberpunk-Welt, die Blade Runner nun mal ist, bei ihm aussehen könnte, enttäuschen die ersten Artwork-Pictures kein bisschen. Außerdem sind auch wieder Ridley Scott als Produzent, Hampton Fancher als Drehbuchautor und Harrison Ford als Rick Deckard (!!!) am Start. Doch auch der neue Cast sieht mit Ryan Gosling und Jared Leto sehr vielversprechend aus. Spekulieren wir mal fröhlich drauf los und stellen uns Gosling als einsamen Wolf, der in der Melancholie der Großstadt versinkt und Leto als abgespaceten Replikanten vor… Was passt besser…? Aber zurück zu dem, was wir wirklich wissen.

Story…?

Es ist noch sehr wenig bekannt. Der Film spielt 30 Jahre nachdem Rick Deckard erkannte, dass er ein Replikant war, seinen Job hinwarf und mit Rachael flüchtete. Nun wird er von Ryan Gosling gesucht und wird erst im dritten und letzten Akt des Filmes auftreten. Mehr als das lässt sich tatsächlich noch nicht mit Sicherheit sagen. Will die Tyrell Corporation Deckard ausfindig machen und wenn, warum? Arbeitet Ryan Gosling für sie? Ist er ein Replikant? Weiß er das? … Die Fragen sind endlos und wir können einfach voll Vorfreude auf den ersten Trailer warten und hoffen, dass er denselben Flair ausstrahlt wie das Original. Und wenn nicht – Naja. Dann warten wir eben auf ein Reboot.

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