Wer am Montag vor dem Valentinstag in der Sneak- Preview eine Liebeskomödie erwartete, der hatte sich gewaltig getäuscht. „Safe House – niemand ist sicher“ entpuppte sich schnell als alles andere als eine nette Beziehungskiste.

Der neue Action-Thriller, der am 23. Februar in die deutschen Kinos kommt, ist von Newcomer Regisseur Daniél Espinosa, der mit „Easy Money“ aus dem letzten Jahr schon erste Erfolge in diesem Genre sammeln konnte.

Das große Ass im Ärmel Espinosas ist hierbei eindeutig der 2-fache Oskar Preisträger und Kultschauspieler Denzel Washington.

Washington verkörpert den Ex- CIA Agenten und Schwerkriminellen Tobin Frost, der sich gegen seine ehemaligen Arbeitgeber gestellt hat und seither kontinuierlich dabei ist, hochbrisante Informationen über internationale Nachrichtenagenturen aufzudecken. Nun wurde er in Kapstadt erwischt und wartet in einem geheimen Safe House auf seinen Prozess, in dem er als Kronzeuge aussagen soll. Doch das Safe House wird unerwartet attackiert. Mit Hilfe des unerfahrenen CIA Agenten Matt Watson (gespielt von Ryan Reynolds) kann sich Frost in letzter Sekunde aus dem zerstörten Gebäude retten. Ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich „Safe House“ zu einem bedrohlichen Katz- und Maus Spiel, das von zahlreichen rasanten Verfolgungsjagden und wilden Schießereien geprägt ist. Dabei gilt es folgende Fragen aufzudecken: Wer steckt hinter den Anschlägen auf Frost? Was für geheime Informationen hat er, die auf keinen Fall an die Öffentlichkeit gelangen dürfen? Kommen die Täter womöglich aus den eigenen Rängen der CIA?

Die Optik des Films ist teilweise sehr gelungen. Durch gesättigte Farbaufnahmen gelingen Espinosa ein paar eindrucksvolle Aufnahmen Kapstadts und Umgebung. Ein erhebliches Manko des Films ist allerdings die Kameraführung, die das Bild durch starke Wackeloptik beeinträchtigt. Durch den häufigen Einsatz einer wackligen Handkamera, vor allem in den actionreichen Szenen mit hoher Schnittfrequenz, verliert man als Zuschauer des Öfteren schlichtweg die Orientierung.

Die Handlung des Action- Thrillers ist zwar solide, aber dennoch eher konventionell. Von einer gewissen inhaltlichen Vorhersehbarkeit bleibt also auch dieser Film nicht verschont. Das wiederum verhindert bedauerlicherweise das Aufkommen extremer Spannung, das ein solcher Film eigentlich erfordert. Schade, da sich auf diese Weise einige Szenen unnötig in die Länge ziehen.

Ein absoluter Pluspunkt von „Safe House“ sind mit Sicherheit die beiden Hauptdarsteller. Washington brilliert mit souveräner, charismatischer Beständigkeit und auch Hollywood-Neuliebling Ryan Reynolds scheint seiner Rolle an Washingtons Seite immerhin einigermaßen gewachsen zu sein und beweist, dass er auch im Action Genre Fuß fassen kann.

Fazit: Dem Duell des abgebrühten Hochkriminellen gegen den oft noch unbeholfenen CIA- Neuling fehlt ein wenig das Besondere. Auf Schauspielerebene – gerade durch Denzel Washington – kann der Film aber auf jeden Fall punkten. Für Action- Fans, die auf ausgiebige Verfolgungsjagden stehen und sich nicht an einer wackeligen Handkamera stören, ist der Film mit Sicherheit ein kurzweiliges Vergnügen.