Manche Männer geben einfach nicht auf. Und wie die fünf Männer im Film der Protagonistin Beth (Kristen Bell) mit einer naiven Ausdauer hinterherdackeln, hält auch der Regisseur Mark Steven Johnson an seiner Arbeit im Filmgeschäft fest. Die Regiearbeit bei Daredevil und das Drehbuch zu Elektra – ohne Frage zwei Glanzstücke der Kinogeschichte – haben ihm anscheinend nicht gereicht.

When in Rome ist eine romantische Komödie mit übernatürlichen Einflüssen – ein interessantes Konzept, möchte man meinen, das durchaus funktionieren kann.

Tut es aber nicht.

Zum Inhalt: Beth (Kristen Bell) reist aus New York nach Rom, um die Hochzeit ihrer Schwester zu feiern. Dort nimmt sie fünf Münzen aus einem Liebesbrunnen und klaut somit die Liebe von den Männern, die sie dort reingeworfen haben. An einem von ihnen, Nick (Josh Duhamel), hat sie sogar wirklich Interesse. Aber kann eine Liebe, die auf einer Glücksmünze basiert, funktionieren …?

Die Antwort auf diese Frage soll hier mal zurückgestellt werden, nicht dass jetzt schon das Ende verraten wird (das sich ja sicherlich niemand denken kann).

Nur soviel dazu: es ist ein wahres Showdown der Liebe, Romantisch und einfühlsam. Schmalz!

Würden da nicht wieder die bescheuerten 4 anderen Typen auftauchen, die Beth immerzu hinterher laufen: Ein Straßenzauberer, der sich für einen echten Magier hält, ein Porträtmaler, der jeglichen Sinn fürs Praktische verloren hat, ein neureicher Bratwurstbaron und ein narzisstisches, muskulöses männliches Model – flache, überzeichnete, profillose Figuren, die nicht einmal dem Klischee gerecht werden.

Immer wieder tauchen sie einzeln oder gemeinsam auf, und der Zufall scheint einen grausamen Streich sowohl mit den Figuren aber auch mit dem Zuschauer zu spielen, da sie völlig wahllos und an den unpassendsten Stellen im Film auftauchen. Falls sich jemand was dabei gedacht hat, ist da wohl Wahn und Genie zusammengekommen, zu komplex um es nachvollziehen zu können.

Und selbst Josh Duhamel in der Rolle des charmanten Lovers wertet den Film nicht auf. Er ist nicht mal besonders sympathisch. Eigentlich müsste der Film so heißen: Fünf Männer sind FÜNF zuviel. Bei der Gelegenheit könnte man die Rolle der Frau auch noch streichen und die leeren Gassen Roms zeigen, die romantischere Züge als die Figuren aufweisen.

Aber letztlich spielt der Film ja sowieso beinahe nur in New York.

Schade eigentlich, denn Rom ist eine Stadt, die mehr Magie verdient hat, als einen Blitz, der in die Statue eines Liebesbrunnen einschlägt und so der Geschichte seinen Lauf nehmen lässt.

Romantische Komödien haben ja selten das Glück, als Meisterwerke bezeichnet zu werden. Doch wer geglaubt hat, den Genretiefpunkt mit Plan B für die Liebe schon zu kennen, wird hier schnell eines besseren belehrt.

Selbst der Versuch, der Geschichte noch etwas Tiefe mit reinzustopfen, scheitert kläglich. Aber natürlich: vielleicht sollte man noch erwähnen, dass Beth eine Frau ist, die um ihre Karriere zwischen den bevorzugten Männern kämpft. Der Film hat also doch mehr Tiefe als eine Pfütze und greift ein Thema auf, das man im Kino der letzten Jahre ja nie gesehen hat.

Doch leider ist die Pfütze nicht tief genug, um darin zu versinken, und schwimmen kann der Film auch nicht.

Fazit: Dann doch lieber Sex and the City.