„Du begegnest tausenden von Leuten und keiner berührt dich. Und dann begegnest du einem Menschen und dein Leben ändert sich – für immer.“, resümiert Jamie Reidy (Jake Gyllenhaal) am Ende des Filmes „Love and other drugs“.

Damit erzählt er uns ja nichts Neues. Dass so manche Begegnungen auf unser Leben Einfluss nehmen und andere uns komplett kalt lassen, ist uns selber schon aufgefallen. Da bedarf es keiner pseudo-philosophischen Erklärung. Und doch ist das, was jetzt wie eine typische Schnulzen Hollywood Klischee Romanze klingt, mehr als nur der – gerade zu Beginn – dominierende freizügige Sex.

Was den Film eigentlich ausmacht ist die Nebenhandlung, denn Maggie (Anne Hathaway) ist an Parkinson erkrankt. Zunächst wird sie als sehr distanzierte junge Frau eingeführt. Sie hat Angst vor festen Beziehungen, möchte den Partner nicht an sich binden. Sie möchte niemanden „sich“ antun und hat Angst davor, verlassen zu werden, in Momenten, in den sie den Anderen braucht. Doch Jamie lässt nicht locker. Auch, als er bei einem Parkinson Treffen in einem Gespräch mit einem Angehörigen erfährt, was Parkinson für eine Beziehung bedeutet. Jamie lässt sich nicht abschrecken. Er möchte für Maggie da sein.

Ungewöhnlich an der Geschichte ist, dass Maggie offensichtlich noch jünger ist. Ein Parkinson-Syndrom kann jedoch selten bereits vor dem 40. Lebensjahr auftreten. Vor allem in den letzten Jahren engagierte sich immer wieder Michael J. Fox in der Öffentlichkeit , indem er informierte und durch seine Präsens signalisierte: ich lasse mich nicht unterkriegen.

Immerhin handelt es sich bei der Parkinson-Krankheit um eine degenerative neurologische Erkrankung. Dabei kommt es zu einem Absterben von Nervenzellen in der pars compacta der Substantia nigra (Kernkomplex im Bereich des Mittelhirns). Dies führt zu Muskelstarre, zu einer verlangsamten Bewegung bis hin zu Bewegungslosigkeit, Muskelzittern, sowie Haltungsinstabilität.

Was dies für den Menschen, seinen Alltag, seine Selbstbestimmtheit und seine Psyche bedeutet, können sicherlich nur Parkinsonerkrankte beantworten. Und doch gelingt es dem Film in Ansätzen, sich in die Problematik der Krankheit einzufühlen. Permanente Tabletteneinnahme, das Spüren der Wehrlosigkeit dem eigenen Körper gegenüber und die Angst vor Abhängigkeit belasten Maggie zunehmend. In Jamie hat sie jedoch, ganz nach alter Hollywood Happy-End Manier, einen Partner fürs Leben gefunden, der sie pflegen wird.

Ein Thema, das sicherlich ausbaufähig ist.