Schafft Spider-Man den Sprung?

Pünktlich zum Kinostart des neuen „The Amazing Spider-Man“ Kinofilms ließ auch das gleichnamige Game nicht lange auf sich warten. In dem gemeinsamen Werk von Activision und Marvel schwingt man sich als Peter Parker durch die Großstadt und fängt an der Stelle das Spielen an, wo die Handlung des Films endet. Man trifft auf bekannte Gesichter, neue Feinde und unerwartete Herausforderungen. Im Vergleich zu vielen Spielen die auf den dazugehörigen Filmen basieren, bietet das aktuelle Abenteuer Spider-Mans das Potential zum Spielspaß.

Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft macht Manhattan wieder (un)sicher!

Die Story und das Aufgabenfeld als Superheld sind schnell erklärt. Nachdem mehrere Artenkreuzungen aus dem Hause Oscorp und mit ihnen ein übertragbares Virus ausbrechen, hat Peter es sich als Ziel gesetzt, die gefährlichen Kreaturen aufzuhalten und somit die Stadt wieder sicher zu machen. Eine nur wenig hilfreiche Unterstützung im Kampf gegen die Epidemie sind die zahlreichen Oscorp-Roboter, die alle entflohenen Hybriden auslöschen sollen. Da aber Spider-Man vom genetischen Standpunkt gesehen auch nichts anderes ist als eine Artenkreuzung, hat man es somit ein ganzes Stück schwerer, Manhattan zu retten. Infizierte Bürger, Spezialeinheiten, wolkenkratzergroße Killermaschinen. Spidey hat alle Hände voll zu tun!

Viel Action für wenig Arbeit

Herausragend ist das schnell zu verinnerlichende Netzschwingsystem, mit dem man sich gut in die Rolle des Helden hineinversetzen kann, während man durch die Straßen jagt. Darüber hinaus ist es einem erlaubt, vor den Net-Sprints zum Angreifen und Einsammeln von Gegenständen auch in einen Slowmotion-Modus einzutreten, in dem man sein nächstes Ziel in aller Ruhe auswählen kann. Das Kampfsystem ist dem aus Batman: Arkam Asylum sehr ähnlich. Was nahezu komplett mit einer Taste gelöst werden kann wird dem Spieler durch ein paar wenige extra Sprungmöglichkeiten und Angriffe mit dem Netz versüßt. Das Konzept wird mit mehreren spinnenartigen Krabbeleinheiten und den dazugehörigen Tarnangriffen aufgelockert, durch die man eine große Anzahl an Gegner langsam, einen nach dem andern, gefesselt an die Decke kleben kann. In Videosequenzen ist die Synchronisation nicht wirklich optimal und auch die fünf Standardsprüche von Peter Parker sind manchmal zu den unpassendsten Momenten zu hören, dass gerade die deutsche Sprachausgabe auf Dauer nicht zum Spielspaß beiträgt.

Mehrere Fliegen mit einem Netz gefangen

Im Spiel hat man die Möglichkeit, mehrere unterschiedlichste Nebenquests zu absolvieren. Infizierte Zivilisten zur Krankenstation bringen oder gegen Kriminelle in kleinen Gassen und auf Verfolgungsjagden ankämpfen ist dabei nicht alles. Peter kann sich auch den Extremsport-Herausforderungen stellen und sich als Fotograf für den Daily Bugle behaupten. Die geknipsten Bilder sind alle abrufbar und erwecken garantiert bei den Spidey-Fans eine nostalgische Ader. Die Mini-Map hilft einem dabei, die speziellen Ereignisse in der Stadt zu finden. Im Menü findet man unter anderem verschiedene Upgrades oder Updates für Spider-Man und ein E-Mail Postfach, das stets auf dem Laufenden hält. Wem das nicht genug ist, der kann sich an den zahlreichen Extras im Game erfreuen wie den Charakterbiographien. Darüber hinaus besteht der Ladebildschirm aus einer Kurzzusammenfassung, Steuerungstipps und einem Live-Feed der New Yorker Bevölkerung und bietet somit eine schöne Alternative zum Standard-Ladebalken. Diejenigen, die sich selbst mehr zu den Sammlern als zu den Jägern zählen, kommen auf alle Fälle auf ihre Kosten. Oscorp-Handbücher, Technikteile, Audiobeweise und Comicbuchseiten, da gibt es immer was zu holen. Die alten Spider-Man Comics sind alle im Hauptmenü zu finden und lesbar. Wer sich allerdings die Mühe machen will, alle 700 Seiten in der Stadt zu suchen, gehört wohl eher zu den Sammelwütigen. Neben anderen freischaltbaren Spidey-Anzügen haben Vorbesteller sogar die Möglichkeit mit dem legendären Stan Lee, Comicautor und Erfinder von Spider-Man, über die Dächer von New York zu schwingen.

Fazit

Das neueste spielbare Abenteuer von Spider-Man hat eindeutig den Absprung von den typischen Merchandise-Spielen geschafft. Es bringt zwar wenig außergewöhnliche Neuheiten auf der spieletechnischen Ebene mit, vereint dafür aber viele Abwandlungen von bereits dagewesenen guten Videospielen in sich. Sei es der Open-World-Charme, die Fotografie-Aufgaben oder die Slow-Motion-Situationen, geübte Gamer werden viele vertraute Mechanismen entdecken können. Ein Pluspunkt sind garantiert auch die etlichen Extras, die das Spiel mit sich bringt. Diese bieten sowohl für Fans als auch für komplette Neueinsteiger einen umfassenden Einblick in das Spider-Man Universum.