Ich war nie großer Film-Rezipient, schon gar nicht in meiner Kindheit. Mit 6 Jahren hatte ich ein traumatisches Erlebnis bei meinem ersten Kinobesuch, der zur Folge hatte, dass ich jenes nicht mehr besuchte, bis ich 15 war. In meiner Kindheit konsumierte ich also nur die DVDs, die ich zu Weihnachten und Ostern geschenkt bekam, wobei es sich hauptsächlich um Disney- / Pixar-Produktionen handelte. Die einzigen Filme, die (zumindest ein wenig) aus dieser Reihe fielen, waren Star Wars, Herr der Ringe und Harry Potter. Die neue Star Wars-Trilogie war dabei vermutlich die einzige Reihe, für die ich so etwas wie Hype verspürte. Herr der Ringe passierte einfach (und war wirklich gut, versteht mich nicht falsch) und im Falle von Harry Potter kannte ich die Bücher schon. Jedenfalls waren die Star Wars-Filme definitiv ein Highlight meiner Kindheit. Episode III war mir damals sogar mein liebster Teil und als solchen hatte ich ihn bis heute in Erinnerung. Um diesen Artikel schreiben zu können, habe ich mir den Film nochmal angesehen und ich muss sagen (!Achtung Spoiler!):

I can’t watch [it] anymore

Zugegeben, der Vergleich ist morbide, aber ein Stück meiner Kindheit wurde doch erheblich dezimiert. Ich will nicht sagen zerstört, denn so schlimm war es jetzt doch nicht, wobei das auch der Nostalgie-Bonus sein könnte. Aber ich habe mich definitiv mehr geschämt als gefreut. Also, reden wir Tacheles; was ist mein Problem mit dem Film? (Ab hier Spoiler)

Erstens: Die Dialoge. Die sind nämlich durchgehend mies. Selbst die hoch emotionalen Wortwechsel zwischen Anakin und Obi-Wan, als diese sich auf Mustafar duellieren, sind größtenteils peinlich. Ein Beispiel:

Obi-Wan: „I have failed you Anakin, I have failed you…“

Anakin: „I should have known the Jedi are plotting to take over!“

Obi-Wan: „Anakin, Chancellor Palpatine is evil!“

Anakin: „From my point of view the Jedi are evil.“

Obi-Wan: „Well then you are lost.“

[Dialog Ende]

In diesem Stil ziehen sich die Dialoge durch den ganzen Film. Ich denke, man kann diese Wortwahl vielleicht mit der Zielgruppe des Films begründen, mit 12 sind mir die Dialoge schließlich auch nicht negativ aufgefallen. Das liegt aber vermutlich eher daran, dass die Effekte damals zu viel meiner Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen, als dass ich die Dialoge tatsächlich gut fand. Wobei wir beim nächsten Punkt wären.

Wenn ich damals wieder einmal beschloss, Star Wars Episode III in den DVD-Player zu schieben, schaute ich den Film nach dem ersten Mal nie ganz. Die Teile, in denen geredet wurde, überspulte ich meistens. Das hatte rückblickend betrachtet vermutlich auch den Grund, dass die Dialoge wirklich mies sind, aber außerdem fand ich die Handlung währenddessen schon „wirklich öde“. Und leider ist das immer noch so. Ich verstehe den Versuch, Anakins Transformation zu Darth Vader darzustellen. Ich verstehe das Dilemma, in dem sich Anakin Skywalker befindet. Es ist ein guter Plan, den George Lucas hatte. Nur leider ist dieser Plan schlecht umgesetzt. Anstatt dass Anakins Transformation im Laufe des Films langsam vonstatten geht, schlägt jener Mace Windu die Hand ab, bereut seine Entscheidung ca. 3 Sekunden und wird spontan zum kindermassakierenden Sith-Lord. Zugegeben, „Execute Order-66“ ist nach wie vor ein schöner Plot-Twist, aber leider das einzig Spannende, das die Handlung dieses Films zu bieten hat. Aber ich erwähnte ja zuvor, dass der Film nicht NUR schlecht ist, deswegen jetzt — Äh, Sekunde ich hätte da fast etwas vergessen. Bevor wir zum Positiven kommen noch ein kurzer Rant:

Warum zum TEUFEL dachte George Lucas, dass es eine gute Idee sei, sich einmal durch die Filmblenden-Bibliothek von Windows Movie Maker durchzuklicken?! Im Ernst – Jeder, der den Film auf DVD hat, sollte sich mal die Szenenwechsel ansehen. So haben wir das in der 7. Klasse auch gemacht und jetzt weiß ich auch warum. Danke George. /Rant. Dann kommen wir jetzt mal zum Positiven:

Warum kein 3D Remake?

Warum nicht? Bei all den Spezialeffekten, herumfliegenden Raumschiffteilen und Kamerafahrten hätte sich das doch angeboten. Aber laut zuverlässigen Quellen hat es nie ein 3D-Remake von Star Wars Episode III gegeben, da man bereits mit Episode VII beschäftigt war. Dabei muss ich sagen, dass der Film effekttechnisch wirklich gut gealtert ist. Die großen Schlachten sind toll inszeniert und die VFX bombastisch. Dabei wird es meiner Meinung nach allerdings nie unübersichtlich und man kann dem wichtigen Teil der Action immer gut folgen. Vor allem der Endkampf von Anakin und Obi-Wan ist toll in Szene gesetzt. Das Highlight bleibt aber das Erwachen von Darth Vader und das Aufsetzen der Maske. Diese wichtigste Szene des Films hat mir auch dieses Mal wieder eine Gänsehaut verpasst.

Damit sind wir mit unserer Star Wars-Artikelreihe am Ende der ersten Trilogie angekommen und es bleiben nur noch vier Wochen, bis die Macht erwacht.