Nur Hardcore-Spikefans und Menschen, die auf Du mit der Indierockszene sind, kennen Ghost of the Robot. Dabei war ihr erstes Album und ihre Touren ausverkauft, damals 2003. Allerdings entschloss sich Sänger und Gitarrist James Marsters (Spike in Buffy. Joss Whedon is everywhere, bitches!) für einen anderen Weg und die Band wurde in die Ursprungsform „Power Animal“ zurückgeworfen. Ohne den Namen des vielleicht beliebtesten Vampirs, in der Zeit als Blutsauger tatsächlich noch cool waren.

Das ändert aber gar nichts an dem Genie ihres völlig zurecht Mad Brilliant genanntem ersten Album. Es hat einen sehr coolen Titel vom Keyboarder der Band Steven Sellers mit dem Namen Valerie und zwei sehr formidable Songs von Marsters selber. Aber die Gassenhauer des Albums sind die, die vom Gitarristen DeMars geschrieben wurden. Blocking Brainwaves überzeugt mit großartiger Semantik und Ohrwurmcharakter, Good Night Sweet Girl ist das einzige Liebeslied, das es schafft männliche Tränen aus den vertrockneten Augen unserer Generation zu locken, der Titelsong Mad Brilliant ist kurz aber oberaffentittengeil. Wie jetzt die Genialität – musikalisch wie textlich – von Liedern wie Vehicles Shock Me oder Call 911, mit Marsters‘  herrlich klar-rauen Gesang, aus zu drücken ist, weiß ich nicht.

Kurz vor der Auflösung kam nochmal eine TeaserEP It’s Nothing für das zweite Album raus. Das war schon sehr anders als ihre ersten Werke. Marsters hatte nochmal eine relativ erfoglreiche Solokarriere mit einigen guten Covern und ganz netten eigenen Liedern.
Cool wurde es aber erst wieder, als 2010 das angekündigte zweite Album Murphys Law auf iTunes erschien. (Es ist nicht zu beschreiben, wie sehr diese Reunion gefeiert wurde.) Nochmal ganz anders. Ein bisschen mehr von Marsters Country/Bluesding und eine allgemeine New Wavey Beatles-Stimmung (Verben überflüssig.) Aber der erste Song Go Luck Yourself überzeugt. Der Rest ist leider etwas arg soft und dringt nicht so ganz durch die Haut der Rockliebhaber durch – Zusammen beweisen die insgesamt 16 Lieder aber, dass Ghost of the Robot auch nach der Pause ihren herrlichen Garagenrockcharme nicht verloren hat. Men who die, Blind Eyes und Figures alleine sind die neun Euro völlig wert (Die Links gehen aus, kaufts euch selber!)

Gerade haben sie eine Tour hinter sich und wie es jetzt weitergeht, das wird sich zeigen müssen. Glücklicherweise leben wir in der herrlichen Welt des Internets, wo Dinge wie der Roblog existieren und wir immer auf dem Laufenden bleiben können.
So say we all.