Smartphones machen dumm. Oder zumindest verhindern sie eigenständiges Denken. Ein Beispiel: Man sitzt in netter Runde zusammen und unterhält sich über Filme. „Oh Mann… wie heißt jetzt nochmal dieser Schauspieler, der war in dem Film so gut?“ Alle grübeln. Strengen ihre Synapsen an, um den aus dem Bewusstsein verloren gegangenen Namen zu finden. Und dann kommt: „Ach, kein Problem! Ich hab doch mein iPhone hier. Ich google es schnell!“

Und schon ist eine Denkleistung nicht mehr nötig, der Dampf der rauchenden Köpfe verfliegt – weggeblasen von einem Kasten, viel kleiner als das menschliche Gehirn.

Das ist doch ärgerlich. Dieser elektronische „Alleswisser“ betrügen uns um die schönsten Momente im Leben eines Menschen. Und zwar die des absoluten Glücksgefühls, wenn man den Namen endlich aus eigener Kraft, nach Stunden des Hirnzermaterns aus den Tiefen hervorgeholt hat und erleichtert aufatmen kann. Wenn man nach stundenlanger Suche schließlich in der Straße ankommt, in die man wollte, ohne dabei vorher den Weg schon virtuell bei Google Maps gegangen zu sein. Dieses Gefühl des Triumphes, das einen die eigene Leistung wertschätzen lässt – Schnee von gestern in der Ära der Smartphones.

Das Handy als Ersatzgehirn. Deswegen heißen diese Dinger auch Smartphones. Sie sollen einen schlau machen. Doch leider bewirken sie genau das Gegenteil, man wird stetig dümmer und unselbstständiger. Was bleibt ist lediglich der „smarte“ Eindruck nach außen. iPhone und Co. sind nämlich bloße Statussymbole. Wer so ein Teil besitzt, ist reich, cool und angesagt. Und weiß scheinbar immer alles. Und das passt so sehr zu unserer schnelllebigen Zeit, in der wir immer sofort alles wissen und verstehen wollen, dass diese neuen Handys einfach nicht mehr wegzudenken sind.

Vorbei sind die Zeiten, in denen man mit seinem Handy telefonieren, smsen und vielleicht noch, als höchstes der Gefühle, ein Foto schießen konnte. Heute hat man ein Touchpad, auf dem es nicht gelingt, eine Taste zu drücken ohne gleich die Danebenliegende auch noch zu erwischen und über das man unzählige Apps anwählen kann (wenn man das Symbol trifft), die einem in jeder Lebenslage möglichst das Denken ersparen sollen. Und so bleibt am Ende nur die Frage: Kann man mit den Dingern eigentlich auch telefonieren? Und wenn ja, wie zum Henker geht das?