,,Gejagt und alleine wird ein Junge immer tiefer in ein dunkles Projekt hineingezogen.“ Mehr Hintergrundinformation zur Story gibt das Entwicklerstudio Playdead zu ihrem aktuellsten Opus INSIDE nicht preis. Das Spiel wurde am 29. Juni 2016 veröffentlicht und ist mittlerweile auf den Plattformen PC, Play Station 4 und XBox One verfügbar. Seitdem wurde es mit einigen Awards, darunter beispielsweise auch Best Art Direction sowie Best Independent Game der jährlich verliehenen Game Awards, ausgezeichnet. Wer mit Limbo, dem Debüt des dänischen Indiestudios, bereits vertraut ist, weiß dass die Entwickler dazu in der Lage sind, eine besonders obskure und bedrückende Stimmung in ihren Werken zu hervorzurufen. Nachdem die Entwickler nun nahezu vier Jahre an dem Nachfolger des beliebten 2D-Sidescroller gearbeitet haben, ist dieser im letzten Sommer erschienen und könnte besser nicht an seinen Vorgänger anknüpfen.

Ähnlich dem Debüt setzt auch Inside sehr unvermittelt ein und wirft den/die SpielerIn ohne eine Vorwarnung oder Einführung in eine dystopisch anmutende Welt voller Gefahren. In der Gestalt eines Jungen bewegt man sich zunächst durch einen düsteren und vernebelten Wald. Man stellt fest, dass sich vereinzelt auch andere Menschen in diesem Gebiet aufhalten und mit Taschenlampen und Spürhunden auf der Suche nach etwas zu sein scheinen. Vielleicht nach dir? Willst du das überhaupt herausfinden?

Spielelemente

Getreu den klassischen Sidescrollern baut auch INSIDE auf vielen Puzzeln auf. Man versucht, tiefer in die Welt vorzudringen und beim Lösen der Rätsel eröffnen sich zumeist neue Wege. Das Spiel verfolgt dabei einen relativ linearen Aufbau. In der Welt sind außerdem einige Sammelobjekte versteckt, auf die man während der Reise stoßen kann. Gespielt wird entweder auf der Tastatur oder einem Gamepad.

Auf jegliche Art von Text und Dialog verzichtet man, was bedeutet, dass die gesamte Atmosphäre auf visuellen und auditiven Elementen fußt. Diese werden gezielt dazu genutzt, um das verstörendes Gesamtbild zu erzeugen. Man bedient sich dabei einiger Aspekte des Film Noir, wie beispielsweise der Low-Key-Beleuchtung. Während der Einsatz von Licht meist kunstvoll inszeniert ist, werden weite Teile des Bildausschnittes im Dunkeln gelassen und es wird nur sehr wenig Farbsättigung genutzt. Im Vergleich zu Limbo wird – trotz der zweidimensionalen Bewegung im Raum – mit 3D-Modellen gearbeitet, um unter anderem eine gewisse Raumtiefe zu erzeugen. Neben den dreidimensionalen Assets finden sowohl Schwenks als auch Ein- und Auszoomen der Kamera ihren Einsatz. Umgesetzt wurde das Projekt in der Unity Engine.

Résumé

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Preis von 19.99€ eine gute Investition ist. Es erschließt sich ein immersives Erlebnis und eine grandios gestaltete Spielwelt, welche sich in mehrere atmosphärische Abschnitte gliedert. Neben dem Waldgebiet eröffnen sich beispielsweise eine verlassene Stadt, eine Fabrik und ein überschwemmter Forschungskomplex. Sicher dabei ist: je tiefer man in die groteske Welt von INSIDE eindringt, desto mehr Fragen werden aufgeworfen.