Der Spartensender für das anspruchsvollere junge Publikum ZDF Neo zeigt die erste eigenproduzierte Serie, die zugleich als Webformat konzipiert ist.

Ein Experiment namens „Die Snobs – Sie können auch ohne dich“.

Also, den Titel besagter neuer Serie sollte der durchschnittliche Medienkonsument auf jeden Fall schon einmal gehört haben. Denn „Die Snobs“ ist die Serie bei dessen Dreharbeiten sich Collien Fernandez und Christian Ulmen vor nicht allzu langer Zeit kennen und lieben gelernt haben. Vom großen Medienereignis ‚ungewöhnliches VIP-Paar‘ nun zur eigentlich interessanten Begebenheit dahinter…

„Die Snobs“ ist ein von Christian Ulmens Produktionsfirma entwickeltes Comedy-Format, das parallel als 18-teilige Web-Serie und sechsteilige Fernsehserie ausgestrahlt wird.

Ein Snob zu sein bedeutet vor allem, eine bestimmte Geisteshaltung einzunehmen. So zumindest legen Astor und von Zesen an diesem sonntäglichen Golfbesuch ihre materiell privilegierte gesellschaftliche Stellung aus. Zwischen ihnen funken die Flammen einer regelrechten Hass-Liebe. Und Irgendwie aus Langeweile und weil von Zesen nach einer durchzechten Nacht ohnehin zu spät zum Golftermin mit seinem Freund Astor ist, bringt er kurzerhand von einem mobilen Bratwurststand am Alexanderplatz als Unterstützung den „Wurstjungen“ mit, der fortan ihre 18 Löcher lange Reise als Caddy begleiten wird.

Jedes Loch auf dieser wirklich bissigen bis im wahrsten Sinne blutigen Reise stellt dabei eine mehr oder weniger abgeschlossene ca. siebenminütige Episode der Web-Serie dar. Für die Fernsehausstrahlung werden jeweils drei Episoden zusammengeschnitten und mit etwas Zusatzmaterial ausgestattet, was eben insgesamt sechs Folgen ergibt.

Die einzelnen Episoden sind online auf 3min abrufbar und werden laufend ergänzt. Die Fernseh-Serie läuft seit letzter Woche jeweils am Donnerstagabend auf ZDF Neo.

Mein bisheriges Urteil lautet: Ein originelles Konzept, dass spürbar seine Freiheit atmet und Humor, der glücklicherweise nicht im konventionellen Mief des Comedy-Fernsehalltags erstickt. Leider aber manchmal eine ziemlich theatrale Spielweise und scheinbar zweitrangig ausgearbeitete Figuren, sodass auch die Dialoge bisweilen eine schärfere Pointiertheit und möglicherweise Doppelbödigkeit vermissen lassen. Am Ende der einzelnen (Web-)Episode aber bleibt dann meist ein Lachen oder zumindest ein ’nett‘.

Ein Experiment, das eine Zukunft verdient? What did you think?

Hier gehts zu den einzelnen Episoden…